TOP IV: (Muster-)Weiterbildungsordnung

Tag 3: Donnerstag, 20. Mai 2004 Vormittagssitzung

Dr. Nowak, Hessen:

Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Die Gremien der Bundesärztekammer und die Verbände, die sich mit der Arbeitsmedizin beschäftigen, haben sich jahrelang mit der Umformulierung der neuen Weiterbildungsordnung befasst und kamen schließlich zu dem Entwurf, der Ihnen in Köln vorgelegt und von Ihnen verabschiedet wurde. Man war unisono der Meinung, dass die Betriebsmedizin nicht mehr sinnvoll ist und auch mit den bestehenden Vorschriften nicht konform geht.

Leider kam es damals zu dem Schnellschuss, die alte Betriebsmedizin beizubehalten, die nirgendwo richtig hineinpasst. Novellierung bedeutet ja, dass wir etwas Neues wollen. Das Alte sollte aber beibehalten werden. Eine Diskussion war seinerzeit leider nicht möglich, da nur Rede und Gegenrede zugelassen waren.

Wir haben jetzt das Problem, dass wir zwei verschiedene Qualifizierungen – eine hochwertige und eine niederwertige – für ein und dieselbe Tätigkeit haben. Das passt nicht in die ganzen Gesetzesvorgaben hinein. Auch Versuchslösungen, wie sie in Antrag 18 vorgesehen sind, sind nicht mit den geltenden Unfallverhütungsvorschriften abzudecken. Das heißt, die Berufsgenossenschaften werden sich sicherlich nicht unserer Weiterbildungsordnung anschließen, sondern wir müssen eine einheitliche Regelung treffen. Das ist und bleibt nun einmal die Arbeitsmedizin.

In Zukunft wird sicherlich – Herr Kollege Bicker hat es gesagt – die Regelbetreuung der Klein- und Kleinstbetriebe wegfallen, sodass es auch hier kein Potenzial für die Betriebsmedizin mehr geben wird. Deswegen möchte ich Sie bitten, das Votum der entsprechenden Gesellschaften, das durch jahrelange Reifung entstanden ist, sowie den Vorschlag des Vorstandes der Bundesärztekammer anzunehmen, nämlich die Zusatzweiterbildung Betriebsmedizin zu streichen.

Ich danke Ihnen.

(Vereinzelt Beifall)

Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Vielen Dank, Herr Kollege Nowak. – Der nächste Redner ist Herr Zimmer aus Nordrhein, der zum Qualitätsmanagement etwas sagen möchte.

© 2004, Bundesärztekammer.