Prof.
Dr. habil. Bach, Sachsen:
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine verehrten Damen und Herren! Ich
empfehle dem hohen Hause, die Vorlage des Vorstands so, wie sie ist,
anzunehmen. Die Vorlage ist das Ergebnis vielfältiger Diskussionen
in den Akademien, in den unterschiedlichen Vorständen, im Senat. Sie
ist das Produkt der Erfahrungen aus einer erfolgreichen Modellphase,
die in allen Kammern durchgeführt worden ist. Sie fängt in einem hohen
Maße die Kammerregelungen, die bisher getroffen worden sind, ein.
Sie ist eine – wie es ein Kollege gestern ausgedrückt hat – offene
Satzung, die als „lebendes System“ natürlich auch Veränderungen unterworfen
sein kann und in der Zukunft auch wieder unterworfen sein wird. Sie
lässt auch kammerindividuelle Spielräume zu.
Natürlich kann eine solche Punkteregelung, wie
sie hier zur Diskussion steht, zu subjektiv außerordentlich unterschiedlichen
Meinungen führen. Die Motivation eines Arztes, der in einer fernen
Gebirgsregion tätig ist, wird eine andere sein als die eines publikationsfreudigen
Professors. Wollten wir uns hier, wie in einigen Vorschlägen vorgesehen,
auf eine solche Punktediskussion einlassen, besteht leicht die Gefahr,
dass es ins Chaotische abgleitet.
Ich halte im Übrigen entgegen dem hier vorgetragenen
Vorschlag eine Begrenzung bestimmter Punkte für außerordentlich sinnvoll.
Wenn wir eine völlige Aufhebung der Punktebegrenzung vornähmen, bedeutete
dies, dass nach Kategorie E allein durch Selbststudium zu Hause alles
erledigt werden kann. Das würde bedeuten, wieder einen Zustand wie
zu der Zeit zu haben, als es dieses Zertifikat noch nicht gab.
Das ist zwar eine ausgesprochen originelle Idee,
die im Grunde wieder an alte Zustände heranführt, aber entgegen der
sinnvollen Zielvorstellung, die hinter dem Ganzen steckt, würde sie
zu einer erneuten Regulierungswut des Staates führen und wir würden
dadurch die Krallen einer erneuten Regulierung nicht los.
Was die Gebühr angeht, die in einem Vorschlag angesprochen
worden ist: Das ist eine Kammerangelegenheit, die meiner Meinung nach
mit dieser Satzung nichts zu tun hat. Kurz und gut: Ich halte den
Vorschlag für sehr günstig und geeignet. Ich bitte um Ihre Zustimmung
und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank. – Der nächste Redner ist Herr Kollege Lindhorst aus Hessen. |