Dr. Scherf, Hamburg:
Herr Präsident! Verehrte Damen und Herren! Ich begrüße, was Herr Koch
gesagt hat, und brauche es nicht zu wiederholen, dass man die bisherigen
Fortbildungszertifikate auf das anrechnen kann, was uns vom Gesetz
her vorgegeben ist. Ich appelliere an Sie, in diesem ganzen Komplex
eine gewisse Liberalität walten zu lassen. Ich selbst bin ausgestattet
mit genügend Fortbildungszertifikaten; ich bin der derzeitige Leiter
der Hamburger Fortbildungsakademie. Ich habe es immer als ein Vergnügen
betrachtet, mich weiterzubilden. Ich verstehe aber auch viele Kollegen,
dass sie sauer darüber sind, dass uns die Politik mit diesem Gesetz
quasi vorwirft, uns nie freiwillig lustbetont fortgebildet zu haben.
Wir sollten diese Kujonierung durch die Politik mit einer liberalen
Denkweise konterkarieren und nicht versuchen – der Kollege aus Klanxbüll
hat das gestern sehr schön ausgedrückt –, das humboldtsche Bildungsideal
nach Punkten nachzustricken. Das ist nicht unsere Aufgabe. Unsere
Aufgabe ist es, der Politik, die uns einen Misstrauensbeweis präsentiert
hat, in diesem Falle eine etwas rotzige, etwas leichtere Antwort zu
geben. Wir stricken kein Netzwerk, weil wir meinen, nur in dieser
Bepunktung seien der medizinische Fortschritt und unsere Fortbildung
beinhaltet.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön, Herr Scherf. – Jetzt bitte Herr von Kügelgen aus Schleswig-Holstein. |