Prof. Dr. Hettenbach,
Baden-Württemberg:
Liebe Frau Auerswald, Sie haben mir aus dem Herzen gesprochen. Ich
bin Krankenhausarzt. Wir schreiben uns schon seit Jahren die Finger
blutig. Sie haben die Frage gestellt, was mit den Bögen geschieht.
Dazu möchte ich Ihnen aus meiner Mannheimer Zeit folgende Begebenheit
erzählen: Als Frauenarzt wollte ich untersuchen, ob die Kinder heute
größer werden als früher. Ich dachte mir, das könnte ich den Durchschreibebögen,
die wir mit den Kinderheften an die Kammer liefern, erfahren. Ich
bin zur Kammer gefahren und habe gefragt, was mit den Bögen eigentlich
geschieht. Ein älterer Herr ging mit mir in den Keller, schloss die
Räume auf – und da lagen die Unterlagen. Ausgewertet wurden sie nicht.
Ich möchte folgenden Vorschlag machen. Wir haben
festgestellt, dass Sie eine Kommission haben, die zwar aus sehr honorigen
Mitgliedern besteht, dass aber leider Gottes niemand von den Krankenkassen
dabei ist. Das sind aber diejenigen, die ständig auf das Ausfüllen
dieser Bögen drängen. Ich rege an, dass man versucht, die Krankenkassen
mit ins Boot zu nehmen. Es ist dringend notwendig, dass sie einmal
unsere Befindlichkeit erfahren.
Wenn die Kolleginnen und Kollegen bei mir frisch
anfangen, müsste man ihnen ungefähr nach einem Jahr als Erstes die
Fachkunde für das Ausfüllen von Computererfassungsbögen zuerkennen.
Das ist nämlich das Erste, was sie können, lange bevor sie operieren
können.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Herr Hettenbach. – Jetzt bitte Herr Lob aus Bayern. |