Prof. Dr. Lob, Bayern:
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich spreche
zum Antrag 53. Es ist völlig klar, dass wir die Entbürokratisierung
wollen. Wir sollten aber auch Vorschläge machen, wie dieses Problem
anzugehen ist. Ich glaube, dass man diesbezüglich einige Ideen haben
könnte. In Bezug auf die DRGs, die uns 20
bis 30 Prozent der ärztlichen Arbeitszeit im Krankenhaus kosten, könnte
man überlegen, wie man besser vorgehen kann. Ein gewisser Charme der
gesetzlich festgelegten DRGs ist, dass diese
Dinge in ärztlicher Hand bleiben müssen, weil nur wir Ärzte wissen,
was der Patient hat, was wir gemacht haben, was notwendig ist, um
die entsprechenden Gelder über die DRGs für das Krankenhaus zu besorgen. Das ist eine ärztliche
Tätigkeit.
Dafür haben wir aber nicht genügend Mitarbeiter,
denn diese Tätigkeit geht ja von der Zeit für die Patientenversorgung
ab. Man könnte sich vorstellen, dass dafür ärztliche Stellen geschaffen
werden, und zwar durchaus Halbtagsstellen, die auch von Ärzten besetzt
werden können, die keine Vollzeitstelle in der Klinik haben wollen,
die aus bestimmten Gründen keinen Nachtdienst machen können oder machen
wollen. Sie könnten am Vormittag oder am Nachmittag, je nachdem, wie
es in ihre Familienplanung passt, die DRGs entsprechend ausfüllen. Diese Ärzte müssten nicht unbedingt
mit in den Bereich der Weiterbildung einbezogen werden, also in die
OP-Programme, weil sie das ja gar nicht anstreben.
Man sollte also ärztliche Stellen für die Dokumentation
schaffen, die durchaus flexibel mit Teilzeitbeschäftigten besetzt
werden können. Das ist ein Vorschlag.
Besten Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön, Herr Lob. – Der nächste Redner ist Herr Henke vom Vorstand.
Bitte schön. |