TOP VI: Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

Tag 3: Donnerstag, 20. Mai 2004 Nachmittagssitzung

Prof. Dr. Lob, Bayern:

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich spreche zum Antrag 53. Es ist völlig klar, dass wir die Entbürokratisierung wollen. Wir sollten aber auch Vorschläge machen, wie dieses Problem anzugehen ist. Ich glaube, dass man diesbezüglich einige Ideen haben könnte. In Bezug auf die DRGs, die uns 20 bis 30 Prozent der ärztlichen Arbeitszeit im Krankenhaus kosten, könnte man überlegen, wie man besser vorgehen kann. Ein gewisser Charme der gesetzlich festgelegten DRGs ist, dass diese Dinge in ärztlicher Hand bleiben müssen, weil nur wir Ärzte wissen, was der Patient hat, was wir gemacht haben, was notwendig ist, um die entsprechenden Gelder über die DRGs für das Krankenhaus zu besorgen. Das ist eine ärztliche Tätigkeit.

Dafür haben wir aber nicht genügend Mitarbeiter, denn diese Tätigkeit geht ja von der Zeit für die Patientenversorgung ab. Man könnte sich vorstellen, dass dafür ärztliche Stellen geschaffen werden, und zwar durchaus Halbtagsstellen, die auch von Ärzten besetzt werden können, die keine Vollzeitstelle in der Klinik haben wollen, die aus bestimmten Gründen keinen Nachtdienst machen können oder machen wollen. Sie könnten am Vormittag oder am Nachmittag, je nachdem, wie es in ihre Familienplanung passt, die DRGs entsprechend ausfüllen. Diese Ärzte müssten nicht unbedingt mit in den Bereich der Weiterbildung einbezogen werden, also in die OP-Programme, weil sie das ja gar nicht anstreben.

Man sollte also ärztliche Stellen für die Dokumentation schaffen, die durchaus flexibel mit Teilzeitbeschäftigten besetzt werden können. Das ist ein Vorschlag.

Besten Dank.

(Beifall)

 

Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Danke schön, Herr Lob. – Der nächste Redner ist Herr Henke vom Vorstand. Bitte schön.
© 2004, Bundesärztekammer.