Dr. Junker, Westfalen-Lippe:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Erlauben Sie mir ein kurzes
Wort zu den Disease-Management-Programmen.
Es heißt, sowohl Patienten als auch Ärzte könnten freiwillig an diesen
Programmen teilnehmen. Bei den meisten Kassen ist es heutzutage Praxis,
dass man eher diskriminiert wird, wenn man daran nicht teilnimmt.
Das gilt sowohl für die Patienten als auch für uns Ärzte.
(Vereinzelt
Beifall)
Es hieß, man werde bei Nichtteilnahme nicht schlechter
gestellt. Auch das ist nur ein Papiertiger.
Ich denke, hier liegt ein typisches Beispiel des
Versuchs der bürokratischen Machtübernahme vor. Wir sollen ja eine
juristisch fragwürdige Aufklärung hinsichtlich der Auswirkungen des
Datenschutzes vornehmen. Das sollten wir gar nicht tun. Ich fordere
alle meine Patienten auf, zu ihrer Kasse zu gehen und sich dort über
den Datenschutz aufklären zu lassen. Sie sollen mir eine Bescheinigung
der Krankenkasse mitbringen, dass das dort geschehen ist. Das funktioniert
hervorragend. Wenigstens diesen Teil des Schwachsinns habe ich in
meiner Praxis nicht mehr.
Eine Bemerkung zum Medizinischen Dienst: In Westfalen-Lippe,
insbesondere in Südwestfalen, ist es so, dass deklaratorisch und ausgesprochen
die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten abgelehnt wird.
Wir diskutieren hier über Qualitätsmaßnahmen und praktizieren sie
ja auch. Ich frage mich immer wieder: Wer zertifiziert
eigentlich diese Inquisitoren?
Danke.
(Vereinzelt
Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön. Wer das Buch von Manfred Lütz
gelesen hat, weiß, dass dort die Inquisition mit der Struktur der deutschen
Ärzteschaft verglichen wird. Danach wäre das klar. – Jetzt bitte Frau
Gitter. |