Dr. Jaeger,
Schleswig-Holstein:
Meine Damen und Herren! Ich denke, man muss manchmal das Böse geschehen
lassen, um das Gute zu erreichen. Wie mein Vorredner bereits gesagt
hat: Wir können uns nicht gegen die Bürokratisierung wehren. Wir sollten
sie so gut wie möglich durchführen.
Herr Professor Lob hat bereits darauf hingewiesen:
Wir sollten gnadenlos die dafür erforderliche Arbeitszeit aufschreiben
und uns vergüten lassen. Wenn wir das mit einer Studie über die Ärztekammern
und die KVen so darstellen und in der Öffentlichkeit präsentieren,
welche Datenerhebung welche Kosten verursacht, wird sich das Problem
von selbst erledigen. Die Einführung der DRGs
erfordert etwa 3,5 Milliarden Euro pro Jahr. Die Umsetzung des EuGH-Urteils
kostet dagegen nur 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Dies käme der Patientenversorgung
zugute.
Im stationären Bereich ist es wahrscheinlich einfacher
darzulegen, dass 30 Prozent Dokumentationsaufwand bedeuten, dass
30 Prozent mehr ärztliche Arbeitskraft gebunden werden. Die Kassenärztlichen
Vereinigungen müssten sich darum kümmern, dass genau dies im niedergelassenen
Bereich ermöglicht wird. Eben wurde darauf hingewiesen, dass das in
der Freizeit gemacht wird, beispielsweise in der Mittagspause oder
nach Feierabend. Das darf nicht geschehen. Machen Sie es während der
Arbeitszeit, sorgen Sie dafür, dass es vergütet wird! Machen Sie diese
Zahlen transparent!
(Vereinzelt
Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Herr Jaeger. – Als nächster Redner bitte Herr Kühn aus Baden-Württemberg. |