Prof.
Dr. habil. Schulze, Vorstand der
Bundesärztekammer:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Disease-Management-Programme sind in aller Munde. Sie machen
große Probleme. Wir hatten ärztlich geleitete integrierte Versorgungsprojekte,
bei denen auf einer halben Seite die Standards zur Charakterisierung
der Patienten niedergelegt waren. Wir haben sie ausgewertet und erhielten
hervorragende Ergebnisse.
Dieses haben wir bei den DMP-Konstrukteuren
annonciert und sind von einer Kassenbürokratie überfremdet worden
und dominiert worden. Ich selbst war Mitglied im Koordinierungsausschuss.
Ärztliche Kollegen, die von den Kassen beauftragt waren, haben uns
dieses Problem beschert. Dieses Problem ist nicht deshalb organisiert
worden, damit wir die Qualität intern oder extern evaluieren, sondern
dieser Wust von Daten wird nur für die Kassen produziert, damit sie
die großen Eurobeträge gegenseitig hin und her schieben. Auch in der
RSAV IX ist für dieses Problem keine interne oder externe Qualitätssicherung
inhaltlich geplant.
Wir werden missbraucht, diese kassengesteuerte
Zuteilungsmedizin auch noch zu dokumentieren. Erst der Aufschrei der
Kollegenschaft deutschlandweit hat dazu geführt, dass nun ein Abspecken
stattfindet.
Sie können sagen, die Mitglieder des Ausschusses
hätten dies verhindern können. Dazu sage ich Ihnen: Nein, die Kassen
haben immer die Items Qualitätssicherung und Evaluation als Platzhalter
benutzt und erklärt: Das regeln wir ganz allein. Mit dem, was sie
geregelt haben, sind Sie nun konfrontiert.
Danke.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Herr Schulze. – Jetzt bitte Frau Ebert-Englert aus Niedersachsen. |