Dr.
Emminger, Bayern:
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wer mich kennt und wer
die Entscheidung aus Bayern zur Weiterbildungsordnung kennt, braucht
hinsichtlich meiner jetzigen Äußerungen keine Sorge zu haben. Aber
eines muss ich schon sagen: Ich bin über Folgendes sehr überrascht.
Gestern wurde von diesem Ärztetag mit Mehrheit die Nichtbefassung
mit einem Thema beschlossen, das eigentlich ein ganz elementares ärztliches
Thema ist, und heute, so scheint mir, kommt durch die Hintertür die
Diskussion über die Innere und Allgemeinmedizin wieder auf die Tagesordnung.
Das überrascht mich sehr. Man kann natürlich fragen: warum?
Ich finde
den Antrag des Vorstandes der Bundesärztekammer eigentlich schon bezeichnend.
Sie verkünden – dazu stehe ich auch, dazu habe ich mich durchgerungen
–, zukünftig in der Weiterbildungsordnung das Fach Allgemeine und
Innere Medizin zu verankern und vorzusehen. Sie sagen uns – dazu stehen
wir mit der Mehrheit –, dass wir die Innere Medizin in den Schwerpunkten
brauchen. Aber dann fordern Sie in Ihrem Antrag bitte auch entweder
einen Lehrstuhl für Allgemeine und Innere Medizin, wie es der Weiterbildungsordnung
entspricht, oder – vielleicht meinen Sie das auch, Frau Goesmann
– einen Lehrstuhl für Hausärztliche Medizin. Dem würde ich sofort
zustimmen.
Betreiben
Sie im Vorstand bitte keinen Etikettenschwindel, sondern formulieren
Sie dieses klar nach allen Seiten. Dieser Ärztetag sollte sich dafür
aussprechen, einen Lehrstuhl für Allgemeine und Innere Medizin in
den Universitäten zu verankern. Dann ist es selbstverständlich, dass
die bisherigen Inhaber eines Lehrstuhls für Allgemeine Medizin und
die Lehrbeauftragten sich mit den Inhabern der bisherigen Lehrstühle
für Innere Medizin auseinander zu setzen haben. Wer A sagt, muss dabei
auch bleiben.
Ich empfehle,
dass dieser Antrag des Vorstandes an den Vorstand zurücküberwiesen
wird, damit eine klare und präzise Formulierung gefunden werden kann,
damit die Delegierten wissen, worüber sie zu entscheiden haben.
Vielen
Dank.
(Beifall)
Prof. Dr.
Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank. – Die nächste Wortmeldung kommt
von Herrn Zimmer aus Nordrhein. |