Prof.
Dr. Lob, Bayern:
Herr Präsident, ich will
nur etwas gegen die Stimmung sagen, die von Herrn von Jagow
hinsichtlich der Universitäten verbreitet wurde; auch Herr Schulze
hat es durch die rosarote Brille gesehen. Ich möchte darauf aufmerksam
machen, dass es auch ganz andere Meinungen gibt. Der Herr Bundespräsident
hat zwar erklärt, man solle nicht alles kaputtreden,
aber die Situation an den Universitäten ist viel schlimmer, als hier
zugegeben wird.
(Vereinzelt
Beifall)
Es steht
ja in diesem wunderbaren blauen Heft, dass die Zahl der Studenten,
die am Anfang ihres Studiums stehen, 12 000 beträgt. Am Ende
bleiben aber 6 000 übrig, die nicht den Arztberuf ergreifen.
Das ist im Wesentlichen durch die Universitätsstrukturen verursacht.
Prof. Dr.
Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Aber Sie möchten doch nicht, dass wir den
Antrag ablehnen, oder?
Prof. Dr.
Lob, Bayern:
Ich will, dass man kurz
darüber nachdenkt. Leider ist Herr von Jagow
nicht mehr anwesend. Er hat in einem Nebensatz erklärt, dass durch die
neue Approbationsordnung circa 1 000 Studenten zwei bis drei Semester
länger studieren müssen. Genau das wollen wir nicht. Ich bitte Sie,
dies zu bedenken.
Prof.
Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen
Ärztetages:
Das haben wir verstanden. Selbst mir fällt
im Moment nichts ein, wie ich jetzt die Kurve kriegen soll. Ich nehme
einmal an, dass wir keinen weiteren Befürworter dieses Antrages brauchen,
sondern dass wir jetzt über den Antrag abstimmen können.
(Heiterkeit)
Wer möchte
dem Antrag 52 zustimmen? – Das sind viele. Wer ist dagegen? – Wer
enthält sich? – Der Antrag ist angenommen.
Wir kommen
nun zum Antrag VI-76, den
Herr Montgomery in seinen Ausführungen bereits erwähnt hat. Gibt es
eine Gegenrede zum Antrag 76?
(Zuruf)
– Herr
Jaeger, Sie sind Antragsteller. Es geht um eine Gegenrede.
Möchten Sie dafür plädieren, diesen Antrag abzulehnen?
(Erneuter Zuruf)
– Das
brauchen Sie nicht. Der Ärztetag hat den Antrag verstanden.
(Heiterkeit – Beifall)
Wir wissen
auch umfassend, was Sie sagen wollen.
(Erneute Heiterkeit)
Wenn Sie
jemanden finden, der dagegen redet, dann könnten Sie dafür sprechen.
(Erneute Heiterkeit)
– Herr
Jaeger, wir machen das so: Wir stimmen jetzt über den Antrag
ab. Sie können nachher, wenn die Anträge abgehandelt sind, eine persönliche
Erklärung abgeben, zu der ich Sie dann bitte. Dann bleiben wir wenigstens
in der Ordnung; anderenfalls kommt das alles durcheinander.
Wir stimmen
jetzt über den Antrag 76 ab. Wer möchte dem Antrag zustimmen? –
Wer ist dagegen? – Wer enthält sich? – Der Antrag ist angenommen.
Wir kommen
zur Abstimmung über den Antrag VI-91.
Es geht um die Entschlackung der Bürokratie. Gibt es eine Gegenrede?
– Das ist nicht der Fall. Wer stimmt dem Antrag 91 zu? – Wer ist dagegen?
– Wer enthält sich? – Der Antrag ist angenommen.
Damit
ist dieser Komplex abgeschlossen. Herr Kollege Jaeger
hat, wie versprochen, die Gelegenheit zu einer persönlichen Erklärung.
Dabei aber bitte die Begrenzung der Redezeit auf drei Minuten beachten. |