Dr. Huber, Nordrhein:
Ich sehe das Ganze auch als problematisch an. Ich bin in der Leitung
der Hornhautbank Aachen tätig. Wir dürfen jeden Morgen bei Angehörigen
anrufen, um zu fragen, ob wir die Hornhäute der Verstorbenen entnehmen
dürfen. Es ist sehr schwierig, die Angehörigen in dem Moment, da sie
um den Verstorbenen trauern, mit solchen Dingen zu belasten.
Im Moment ist es so, dass diese schwierige Entscheidung
auf den Schultern der Angehörigen liegt. Sie müssen sich überlegen,
wie der Wunsch des Verstorbenen wohl aussähe. Ich finde es besser,
wenn sich jeder zu Lebzeiten Gedanken darüber macht, was er gern möchte.
Heutzutage sollte jeder einen Organspenderausweis bei sich haben und
entscheiden, ob und welche Organe er spenden möchte.
In Österreich gibt es ein zentrales Register, in
dem sich jeder registrieren lassen kann, der dagegen ist. Mit der
heutigen Technik ist es gut möglich, dass das schnell und problemlos
abgefragt werden kann.
Ich bin dafür, dass dieser Antrag angenommen wird,
damit erstens mehr Organe gespendet werden und damit zweitens die
Last dieser Entscheidung von den Schultern der Angehörigen genommen
wird. Jeder sollte sich zu Lebzeiten mit dieser Frage befassen.
(Beifall) |