Dr. Koch, Referent:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der vorliegende Haushaltsplan
ist das Ergebnis von umfangreichen Beratungen in der Finanzkommission,
dem Vorstand und der Arbeitsgruppe Mittelfristige Finanzplanung. Letztendlich
hat die Finanzkommission in der Januar-Sitzung um den Voranschlag
intensiv gerungen. Den von ihr mit Änderungen genehmigten Entwurf
hat der Vorstand im Februar bestätigt. Er liegt Ihnen nun vor.
Herr Professor Fuchs hat zu Einzelpositionen Stellung
genommen. Auch hier sehe ich von Wiederholungen ab. Vielmehr ergänze
ich einige Diskussionspunkte aus den Finanzberatungen.
Besonders intensiv sind wiederum die beantragten
Stellenplanerweiterungen diskutiert worden. Schließlich hat man sich
von den Anträgen überzeugen lassen, auch wenn teilweise Kompensationsvorschläge
vermisst wurden. In diesem Zusammenhang hat die Finanzkommission einen
Appell an den Vorstand gerichtet, den ich Ihnen vortragen möchte:
Wenn der Vorstand der Bundesärztekammer einen
Haushaltsvoranschlag mit Stellenmehrung vorlegt, erhält die Finanzkommission
jeweils detailliert Ausführungen über die Begründung sowie über alternative
Handlungsmöglichkeiten, die Überlegungen zu Umschichtungen von Aufgaben
der Bundesärztekammer enthalten.
Ich werde hierauf schon bei den nächsten Planungen
achten, die bereits im Oktober dieses Jahres beginnen.
Weiter ist bei den Personalaufwendungen seitens
der Finanzgremien festgestellt worden, dass eine Aufstockung einer
Referentenstelle zu einer Stelle für einen stellvertretenden Dezernenten
stets nur personenbezogen erfolgt. Bei einem Ausscheiden der Stelleninhaber
ist eine Stelle als stellvertretender Dezernent wieder als Referentenstelle
im Stellenplan auszuweisen. Zur Erinnerung: Laut Vergütungstarif der
Bundesärztekammer führt die Einrichtung der Stelle eines stellvertretenden
Dezernenten nicht zu einer Erweiterung des Stellenplans, sondern ersetzt
eine vorhandene Referentenstelle.
Intensiv wurde auch über Aufgaben, Struktur und
finanzielle Konsequenzen des Brüsseler Büros und des Parlamentsbüros
Berlin gesprochen, das gemeinsam mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
unterhalten wird. Nach Diskussion – auch im Vorstand – über eine
andere Trägerschaft wird dieses Büro als gemeinsame Einrichtung mit
der KBV weitergeführt. Die in Brüssel vorhandene Stelle soll von einer
Dreiviertelstelle auf eine Vollzeitstelle aufgewertet werden. Von
dieser Stelle trägt die Bundesärztekammer dann Dreiviertel der Kosten,
die KBV ein Viertel. Diese Kostenverteilung entspricht der Inanspruchnahme
durch die Trägerorganisationen. Wir haben uns vorgenommen, die Sinnhaftigkeit
eines separaten Parlamentsbüros in Berlin nach einem Jahr nochmals
zu prüfen.
Noch ein Wort zu den Planungen über die Einführung
des elektronischen Arztausweises. Hier wird zurzeit ein Gutachten
erstellt, das dem Vernehmen nach kurz vor dem Abschluss steht. Zur
Einführung, aber auch zur steten Begleitung des elektronischen Arztausweises
- auf Neudeutsch: Health Professional Card – werden Personal-
und Sachkosten für eine zentrale Stelle aufzuwenden sein. Sie finden
im Voranschlag unter Nr. 24 den Betrag null. Das heißt klar und deutlich,
dass bei der Bundesärztekammer hierfür bewusst keine Mittel eingeplant
sind. Nach Vorlage des Gutachtens sind also alternative Lösungen zu
diskutieren, beispielsweise eine ausgelagerte Gesellschaft, bei der
auch andere Einrichtungen des Gesundheitswesens mitmachen könnten.
Nochmals, meine sehr verehrten Damen und Herren: hierfür kein Geld
im Haushalt der Bundesärztekammer!
Abschließend gestatten Sie mir noch einen Hinweis
zur Haushaltssystematik. Sie finden nunmehr eine Aufwandsgruppe „Aufwendungen
für Sitzverlegung“ anstelle der bisherigen Gruppe „Geschäftsstelle
Berlin/Bau Berlin“. Hierin werden die umzugsbedingten Aufwendungen
zusammengefasst, die uns noch eine Weile begleiten werden, wie beispielsweise
die Abwicklung des Sozialplans.
In der Arbeitsgruppe Mittelfristige Finanzplanung
und in der Finanzkommission haben wir die Einzelpositionen des Voranschlags
intensiv diskutiert und bearbeitet. Der letztendlich abgestimmte Entwurf
mit einem Volumen von 14 788 000 Euro führt zu einer
Beitragssteigerung für die Landesärztekammern von 3,6 Prozent.
Die Finanzkommission hat dem Ihnen vorliegenden
Entwurf einstimmig bei einer Enthaltung zugestimmt. Ich bitte Sie,
meine sehr verehrten Damen und Herren Delegierte, um Ihre Zustimmung.
Bei dieser Gelegenheit danke ich den Mitgliedern
des Vorstandes für die gute und offene Zusammenarbeit, namentlich
dem Präsidenten, Herrn Professor Hoppe, und dem Finanzbeauftragten
des Vorstandes, Herrn Dr. Möhrle, die auch an den Beratungen der Arbeitsgruppe
teilnehmen, soweit es ihre Zeit zulässt.
Dank für die viele Arbeit auch den Mitgliedern
der Finanzkommission und der Arbeitsgruppe Mittelfristige Finanzplanung,
die durch das Bau- und Umzugsprojekt besonders gefordert waren.
Meine Damen und Herren, lassen Sie mich an dieser
Stelle auch der Geschäftsführung und dem Dezernat VII herzlich Danke
sagen, insbesondere Herrn Professor Fuchs, Frau Dr. Becker, Herrn
Raabe, Herrn Zielesch und allen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Sie haben mich in meiner Arbeit wesentlich unterstützt. Sie waren
immer offen. Manchmal hat ein Doktor mit wirtschaftspolitischen und
finanztechnischen Fragen seine Schwierigkeiten. Ich habe dabei viel
gelernt. Es war immer eine offene Aussprache. Wenn man darüber hinaus
bedenkt, dass gerade die Geschäftsführung durch den Bau in Berlin
in den letzten vier Jahren massiv gefordert war, möchte ich mich in
Ihrer aller Namen – das habe ich auch schon in den vorangegangenen
Jahren getan – beim Hauptgeschäftsführer, Herrn Professor Fuchs, bei
Frau Dr. Becker und Herrn Raabe ganz herzlich für ihren Einsatz bedanken.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident
der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Wir bedanken uns bei Ihnen und bei der Finanzkommission für die geleistete
Arbeit. Sie haben gemeinsam das Werk vorgelegt, das jetzt zur Diskussion
und anschließend zur Abstimmung steht.
Die Diskussion ist eröffnet. Es gibt zusätzlich
den Antrag IX-2 von Herrn Büchner, Herrn Dr. Calles und weiteren Antragstellerinnen
und Antragstellern, wobei Frau Dr. Gitter Wert auf die Feststellung
legt, dass sie den Antrag zwar unterstützt, aber nicht selber mit
formuliert hat.
Ich rufe jetzt die Wortmeldungen dazu auf. Die
erste Wortmeldung kommt von Herrn Büchner. Bitte. |