Dr. Auerswald, Vizepräsidentin:
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich denke, wir sollten
die Diskussion über den Antrag IX-2 entemotionalisieren. Ich weiß,
dass die Ausschüttung des Deutschen Ärzte-Verlages eng mit der Entwicklung
des Anzeigengeschäfts beim „Deutschen Ärzteblatt“ verbunden ist. Zurzeit
herrscht Ärztemangel, die Krankenhäuser annoncieren im Augenblick
ausgesprochen viel. Dies kann sich aber auch wieder ändern. Die deutsche
Ärzteschaft – vor allen Dingen eine bestimmte Gruppierung – hat einmal
gesagt: Wir haben 50 000 Ärzte zu viel, die müssten alle woandershin
gehen. Aber das wechselt dann sehr schnell. Auch die Situation des
Ärztemangels kann sich ändern.
Ich würde jedenfalls für die Ärztekammer Bremen
etwas vorsichtiger mit dem Haushaltsvoranschlag hantieren und keine
Gelder, die so sehr flexibel sind, in meinen Haushalt einstellen.
Ich würde jedenfalls für die Kammer Bremen immer einen Haushalt vorlegen,
der auf einer soliden Basis beruht und nicht von externen Geldern
abhängig ist. Wir finden es wunderschön, dass der Deutsche Ärzte-Verlag
Gewinnausschüttungen vornimmt. Es gibt auch keine dunklen Kanäle oder
Hintertürchen. Ich denke, über die Finanzgremien, die wir selber eingesetzt
haben – Finanzausschuss, Arbeitsgruppe Mittelfristige Finanzplanung,
die Patenschaft zu den Landesärztekammern, die nicht in der Arbeitsgruppe
Mittelfristige Finanzplanung vertreten sind –, haben wir ein transparentes
System. Wenn Sie der Meinung sind, wir hätten ein intransparentes
System, sollten wir uns zusammensetzen und neu überdenken, ob wir
andere Strukturen brauchen. Das sehe ich im Augenblick allerdings
nicht. Ich bitte Sie, den Antrag IX-2 abzulehnen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident
der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön, Frau Auerswald. – Jetzt bitte noch einmal Herr Büchner. |