TOP I: Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik

1. Tag: Dienstag, 3. Mai 2005, nur Nachmittagssitzung

Prof. Dr. Eckel, Vorstand der Bundesärztekammer:
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich darf Ihre Aufmerksamkeit auf den Antrag I-3 richten, der sich mit der Stärkung und Förderung der psychosomatisch-psychotherapeutischen Kompetenz bei Ärzten beschäftigt. Dieser Antrag geht zurück auf eine sehr intensive Beratung in der Akademie der Gebietsärzte, bei der festgestellt wurde, dass diese Kompetenz, die eigentlich eine Kernkompetenz von Ärzten ist oder sein sollte, uns verloren zu gehen droht.

Zum einen fehlt es an Nachwuchs. Diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die es gewissermaßen nebenher betreiben, tun es nicht wegen Überlastung und auch aus finanziellen Gründen. Wenn Sie gelegentlich fernsehen, was ich unterstelle, stellen Sie fest, dass die Psychologischen Psychotherapeuten, die inzwischen zu den Heilberufen gehören, immer im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Wer wird bei Mord, Totschlag, Bränden, Geiselnahme gefragt? Das ist der Psychologe, nicht etwa der Psychiater oder der ärztlich weitergebildete Psychotherapeut.

Es scheint auch so zu sein, dass es ein ernsthaftes Versorgungsproblem gibt, vor allem in der Fläche. Jedenfalls haben uns das diese Kolleginnen und Kollegen gesagt. Aus diesem Grunde möchten wir gern etwas für eine Verbesserung dieser Situation tun, zumal die neue Approbationsordnung sehr gute Ansätze dazu bietet. Deshalb bin ich sehr erfreut, dass sich der nächste Deutsche Ärztetag mit diesem Thema sehr intensiv befassen wird.

Ich glaube, wir müssen einfach sehen, dass wir dieses Feld nicht anderen überlassen, sondern dieses Feld besetzen und die Kompetenz zu uns zurückholen. Deshalb bitte ich Sie, unseren Antrag zu unterstützen.

Danke.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe:
Vielen Dank, Herr Eckel. Jetzt bitte Frau Bühren, Mitglied des Vorstands der Bundesärztekammer.

 

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