Dr. Loesch, Brandenburg: Sehr geehrter Herr
Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte im Zusammenhang mit dem
Thema, wie wir junge Kolleginnen und Kollegen in die ambulante Versorgung
lenken können, einen wichtigen Punkt aufgreifen, der bisher, glaube ich, selten
beachtet wird, nur in der Allgemeinmedizin. Ich bin Facharzt für
Allgemeinmedizin und Facharzt für Psychotherapeutische Medizin. Ich habe bis
zum Jahre 2000 allgemeinmedizinische Kolleginnen und Kollegen in der Praxis
weitergebildet, seit 2000 zukünftige Fachärzte für Psychotherapeutische
Medizin. Da gibt es einen großen Unterschied. Bis 2000 haben KV und Ärztekammer
das Gehalt des Kollegen bzw. der Kollegin weitgehend erstattet, seither bezahle
ich es selbst.
Ich denke, es gehört eine ganze Menge Enthusiasmus dazu, auf
einen Teil seiner Einkünfte zu verzichten, die Altersversorgung
zurückzustellen, um die Kolleginnen und Kollegen weiterzubilden. Die
Mengenbegrenzung bei der ambulanten Versorgung gestattet es nicht, diese
Ausgaben zu kompensieren. Man bekommt für die Ausbildung nicht nur nichts,
sondern man zahlt dafür auch noch aus eigener Tasche. Ich kenne eine ganze
Reihe von Kollegen, die gern weiterbilden würden, aber erklären: Ich kann es
mir einfach nicht leisten, ich kann mir keinen Weiterbildungsassistenten
leisten.
Was mich immer noch bei der Stange hält, ambulant
weiterzubilden, ist die Tatsache, dass ich sehe, dass den jungen Kollegen die
ambulante Arbeit richtig Freude macht. Alle, die bei mir waren, sind
anschließend in der ambulanten Versorgung gelandet. Ich denke, es könnte ein
Weg sein, die ambulante Weiterbildung auch in anderen Fachgebieten als in der
Allgemeinmedizin zu fördern.
Schönen Dank für die Aufmerksamkeit.
(Vereinzelt Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank,
Herr Loesch. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn Sie jetzt etwas auf den Tisch
bekommen, das nicht zu diesem Tagesordnungspunkt gehört, wundern Sie sich bitte
nicht. Es ist der Wunsch an uns herangetragen worden, dass wir die
Vorstandsanträge, die zu den nächsten Tagesordnungspunkten existieren, bereits
jetzt zur Verfügung stellen, damit Sie nicht parallel die Referate hören und
die Vorstandsanträge zur Kenntnis nehmen müssen. So können Sie sich die Zeit
selber einteilen. Sie können, wie Sie wissen, den jeweiligen Tagesordnungspunkt
rechts oben an der römischen Ziffer erkennen.
Der nächste Redner ist Herr Kühn.
|