Dr. Lichte, Niedersachsen: Sehr geehrter Herr
Präsident! Sehr verehrte Damen! Sehr geehrte Herren! Ich spreche zum Antrag
II-2. Ich verstehe den ersten Spiegelstrich als Einladung zum nächsten
Deutschen Ärztetag, genau wie Herr Professor Kunze es gefordert hat. Trotzdem
denke ich, dass wir neben der analysierenden Versorgungsforschung schon jetzt
deutliche Handlungsstrategien entwickeln sollten. Es muss nach außen als unser
Ziel deutlich gemacht werden, dass unser Arztberuf insgesamt wieder attraktiver
werden muss.
Ich möchte an den hervorragenden Vortrag von Frau Auerswald
auf dem vorjährigen Ärztetag bezüglich der Bürokratie erinnern. Hier hat sich
nichts getan. Als Allgemeinarzt habe ich den 1. April in schrecklicher
Erinnerung: Neben dem EBM und den 10 Euro gibt es auch noch eine Unzahl
von neuen Verordnungen, die wir berücksichtigen müssen. Hier muss konkret weitergearbeitet
werden.
Eine Handlungsstrategie war die wirklich gute Öffentlichkeitsarbeit
im Vorfeld dieses Deutschen Ärztetages. Ich erinnere nur an die Beiträge der
letzten Woche über Demonstrationen oder an die „Tagesthemen“ gestern Abend, als
die Situation etwas realistischer dargestellt wurde.
Es geht auch um neue Praxisformen. Wir haben schon jetzt die
Möglichkeit, den Arztberuf im niedergelassenen Bereich durch Teilzeitangebote
attraktiver zu machen.
Zu Frau Gitter möchte ich sagen: Die neue Approbationsordnung
schreibt bereits Pflichtpraktika vor, die in den meisten Bundesländern
mindestens fünf Tage dauern müssen. Besser sind natürlich zehn Tage. Wir
brauchen also an dem erwähnten Spiegelstrich nichts zu ändern. Dieser Antrag
bietet für alle Arztgruppen – nicht nur für die Hausärzte – die Möglichkeit,
dass aufgezeigt wird, wo Vernetzungen sinnvoll möglich sind.
Ich unterstütze die Anregung von Herrn Professor Kunze, dieses
Thema auf dem nächsten Deutschen Ärztetag in Magdeburg zu behandeln.
Ich spreche mich gegen den Antrag von Frau Gitter aus, auf
Seite 2 des Antrags II-2 den Text nach dem Wort „garantieren“ enden zu lassen.
Ich bitte Sie, den Änderungsantrag 2 a von Frau Gitter in Gänze abzulehnen
und den Antrag II-2 in der vorgelegten Fassung anzunehmen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank,
Herr Lichte. Als nächster Redner bitte Herr Baumgärtner aus Baden-Württemberg.
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