Veelken, Berlin: Herr Präsident! Meine Damen und
Herren! Die Diskussionsbeiträge über den Ärztemangel und über die
Arbeitssituation in der Praxis machen einen auch als Krankenhausarzt – ich bin
ein solcher – relativ betroffen. Es ist häufig an die Solidarität der Ärzte
appelliert worden, dass man sich unbedingt einig sein muss, um die
Schwierigkeiten und die Lösungen benennen zu können. Seien Sie unbedingt meiner
Solidarität – nicht nur meiner – als im Krankenhaus Festgenagelter versichert.
Wir bestätigen uns gegenseitig die Schwierigkeit unserer
Arbeitssituation. Gerade vor dem Hintergrund des Leitartikels in der „Berliner
Zeitung“ muss bezüglich der Außenwahrnehmung dieses Deutschen Ärztetages ein
bisschen Wasser in den Wein geschüttet werden. Ich habe vor nun leider auch
schon 20 Jahren studiert. Während meines Studiums wurde mir dauernd erzählt, es
gebe zu viele Ärzte, niemand brauche uns. Auch auf Deutschen Ärztetagen wurden
Hunderttausende von arbeitslosen Ärzten beschworen. Man forderte, die Zahl der
Studienplätze zu reduzieren. Das ist etwa zehn bis 15 Jahre her. Schon zu einem
sehr frühen Zeitpunkt wurden Zulassungsbeschränkungen gefordert. Ich habe das
damals eingehend verfolgt und mich darüber natürlich sehr geärgert. Es hat mich
auch geängstigt.
An diese Beiträge, die damals geleistet wurden, soll man sich
heute dringend erinnern, wenn man es als Problem empfindet – das tue ich natürlich
auch –, dass ein solcher Leitartikel in einer wichtigen Zeitung wie der
„Berliner Zeitung“ erscheinen kann.
Ich halte es für wichtig, die Außenwahrnehmung positiv zu
gestalten. Ganz entscheidend dabei ist es, nicht taktisch vorzugehen, sondern
unbedingt Strategien zu entwickeln. Es kann sein, dass, wenn sie ordentlich
finanziert ist, die Versorgungsforschung dabei eine Rolle spielen kann. Wir
sollten aufpassen, dass wir von außen her nicht als Lobbyverein betrachtet
werden. Ich glaube gar nicht, dass das heute der Fall ist; ich möchte nur
diesen Appell aussprechen. Ich glaube, dass dies der Deutsche Ärztetag schon
einmal getan hat.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Veelken. Jetzt noch einmal Herr Bodendieck aus Sachsen.
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