TOP II: Arbeitssituation der niedergelassenen Ärzte

2. Tag: Mittwoch, 4. Mai 2005 Vormittagssitzung

Dr. Hartmann, Westfalen-Lippe:
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren! Ich spreche zu den Anträgen II-1 und II-5. Im Antrag 1 des Vorstands der Bundesärztekammer heißt es:

Der 108. Deutsche Ärztetag fordert die politisch Verantwortlichen auf, … eine solide Versorgungsforschung zur Evaluation von Versorgungskonzepten und Steuerungsmaßnahmen zu fördern …

Das ist zwar richtig, aber es wäre besser, wenn wir formulieren würden: „und die dafür erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen“. Wir werden uns ja unter Tagesordnungspunkt III noch einmal von Grund auf mit der Versorgungsforschung beschäftigen. Wir sollten aber bereits hier einfordern, dass die Politik die dafür erforderlichen Mittel zur Verfügung stellt.

Damit komme ich zum Antrag 5, der wieder aufgelebt ist und für den Vorstandsüberweisung beantragt wurde. Das ist richtig, das unterstütze ich. Allerdings gilt es zu beachten, dass dieses Anliegen durchaus ein zweischneidiges Schwert sein kann. Selbstverständlich ist es sinnvoll, die Fachangestellten in den ärztlichen Praxen zu qualifizieren, um den Arzt – nicht nur den Hausarzt – bei seiner Tätigkeit zu unterstützen. Allerdings halte ich die Begründung, dass dies zu seiner Entlastung geschehen soll, nicht für zielführend. Wir werden auf diese Weise erleben, dass nicht ärztliche Berufe, Komplementärberufe oder Komplementärtätigkeiten, eine Professionalisierung durchlaufen und uns am Ende mit einem akademischen Komplementärberuf – oder mindestens einem halben – zur Konkurrenz gereichen.

Es wäre sinnvoller, wenn man die Abrechnungssystematik ändern und den EBM für weitere delegationsfähige Leistungen öffnen würde. Allerdings müssten die für diese delegierbaren Leistungen erforderlichen Mittel von den Krankenkassen zur Verfügung gestellt werden. Insofern ist dies kein Antrag, sondern eine Begleitkommentierung für die Vorstandsüberweisung.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Vereinzelt Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe:
Schönen Dank, Herr Hartmann. Nun Herr Hermann aus Bremen.

 

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