Dr. Ikonomidis, Bayern: Sehr geehrter Herr
Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte es nicht verhehlen:
Solche Nuancen des Deutschen Ärztetages stimmen mich sehr traurig, dass
Kollegen auf solche Ideen kommen, zwei Kollegen das Wort abzuschneiden! Das
geht mir als Demokrat nicht in den Kopf.
Ich habe aufgrund des Verlaufs dieses Ärztetages einen Antrag
eingereicht. Ich habe schon etliche Ärztetage mitgemacht. Jedes Mal versammeln
wir uns, reden unendlich über die Thematik, die uns beschäftigt, und es kommt
dabei kaum etwas heraus. Wir müssen irgendwann den Mut haben, die Kollegenschaft
zu konkreten Maßnahmen aufzufordern.
(Beifall)
Wir haben von etlichen Rednern erfahren: Die GKV ist pleite,
sie ist nicht in der Lage, die Leistungen, die von ihr erwartet werden, zu
bezahlen. Es geht nicht nur um unsere Leistung, nicht nur um die medizinische
Leistung, es geht auch um die Medikamente, um das Krankenhaus, es geht um alle
Leistungen, die die gesetzliche Krankenversicherung zu honorieren hat.
Was macht die Politik? Jedes Jahr, Kolleginnen und Kollegen,
bekommen wir neue Gesetze, neue Reformen, die die GKV am Tropf erhalten sollen.
Das gelingt nicht. Jetzt wird versucht, mit Strukturverträgen eine Selektion
unter den Kollegen vorzunehmen, das heißt, Kollegen aus ihrem Honorar zu
verdrängen. Das ist undemokratisch.
Wir haben eine verfassungswidrige Überregulierung bei unserer
Berufsausübung. Das können wir nicht hinnehmen. Zu Beginn des
Heilberufsgesetzes steht: Die Kammern haben die Aufgabe, die Belange ihrer
Mitglieder wahrzunehmen. Wo bleibt diese Wahrnehmung der Belange der
Mitglieder?
Deswegen fordere ich den Ärztetag auf, zu beschließen, dass
gegen diese politische Gängelung ziviler Widerstand geleistet wird. Die Kammern
sollen zusammen mit den Verbänden die Einzelheiten regeln. Es muss etwas
passieren, sonst besprechen wir im nächsten Jahr dieselben Probleme, ohne
Ergebnis.
Ich danke Ihnen.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank. Es ist dazu der Antrag 13 eingegangen. Er wäre auch gestern am richtigen
Platz gewesen, als es um die Politik ging. Jetzt geht es um die Arbeitssituation
der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Das ist ein Thema, das natürlich
genau diese Situation beleuchten soll. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in
die allgemeine Politik abgleiten. Dann geht das Thema unter.
Jetzt bitte Herr Kaplan.
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