TOP III: Förderung der Versorgungsforschung durch die Bundesärztekammer

2. Tag: Mittwoch, 4. Mai 2005 Nachmittagssitzung

Dr. Kühn, Baden-Württemberg:
Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Es ist gar keine Frage: Wir brauchen die Versorgungsforschung. Es ist auch gar keine Frage, dass dieses Projekt die Wissenschaftler elektrisiert. Das haben wir heute besonders dem Referat von Herrn Professor Schwartz entnehmen können. Manche Sätze habe ich nicht kapiert, aber sie waren wissenschaftlich.

(Heiterkeit)

Ich sehe auch nicht ein, dass „Arbeitszufriedenheit“ „Job Satisfaction“ heißen muss. Warum sagt man statt „Physicians Factor“ nicht „Arztfaktor“? Der Schwabe würde sagen: schon zwei Silben gespart!

Das Problem ist ein ganz anderes. Für meine Begriffe ist die Größenordnung der Versorgungsforschung, die dringend notwendig ist, für die Arbeitsgemeinschaft der Landesärztekammern mehrere Nummern zu groß.

(Beifall)

Herr Professor Hoppe, Sie haben mit Recht gesagt: Die Finanzierung wird unter einem anderen Tagesordnungspunkt später behandelt. Hier geht es aber um das Finanzierungskonzept. Wenn hier von 750 000 Euro bei einer solchen Aufgabe die Rede ist und davon, dass eventuell ein paar Sponsoren gefunden werden, dann sage ich Ihnen: Das würde Ihnen in jedem Kommunalparlament um die Ohren gewedelt. So geht es nicht, das ist einfach unsolide. Für 750 000 Euro im Jahr bekommen wir gar nichts. Das ist klar. Man kann uns Delegierten doch nicht einfach sagen – entschuldigen Sie die harte Kritik; Sie stehen ja sonst jenseits jeder Kritik, aber das muss ich hier sagen –,

(Heiterkeit)

wir sollten das beschließen, es würden schon noch Sponsoren kommen. Die Sponsoren aus jener Ecke, nämlich das Gesundheitsministerium und die Kassen, werden natürlich, wenn sie es unterstützen, ihre Gesichtspunkte einbringen wollen, was aber gerade nicht sein soll, weil wir unsere eigene Vorgehensweise praktizieren wollen.

Das ist unseriös. Ich denke, so können wir das heute nicht beschließen. Entweder landen wir in der Ineffektivität auch für unsere Wissenschaftler, die dann frustriert sind, oder wir bekommen überhaupt keine Ergebnisse. Das ist die Sache nicht wert.

Danke.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe:
Vielen Dank, Herr Kühn. Jetzt hat Herr Schwartz die Gelegenheit, Übersetzungen vorzunehmen, den Grad der Verständlichkeit zu erhöhen und auf die bisherigen Wortbeiträge zu antworten. Herr Schwartz nimmt bereits jetzt Stellung, weil er uns um 16 Uhr verlassen muss. Bitte, Herr Schwartz.

 

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