TOP III: Förderung der Versorgungsforschung durch die Bundesärztekammer

3. Tag: Donnerstag, 5. Mai 2005 Vormittagssitzung

Dr. Kühn, Baden-Württemberg:
Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Ich habe gestern Abend das Papier vom Dezember 2004 noch einmal voll durchgelesen. Es bestehen keinerlei Diskrepanzen in der Einschätzung. Das, was Sie, Herr Professor Hoppe, heute eingangs sagten, ist voll akzeptiert. Die Versorgungsforschung ist notwendig. Niemand in diesem Saal ist dagegen. Falls Sie das falsch verstanden haben sollten, nehme ich meinen Vorwurf der mangelnden Seriosität in dieser Sache zurück. Ich bleibe aber bei meiner Forderung, dass die Finanzierung gesichert sein muss. Da bin ich ganz anderer Meinung als Herr Kollege Windau und Herr Kollege Montgomery, die erklären: Wir fangen erst einmal an und werden später sehen, wer das bezahlt. Dies ist der strittige Punkt.

Ich bin der Meinung, das Projekt erfordert anfangs mindestens 2 Millionen Euro pro Jahr, später 5 Millionen Euro pro Jahr, wenn man Ergebnisse bekommen will, die schnell erfasst werden und schnell politisch umgesetzt werden können.

Herr Professor Hoppe, ich muss noch ein heikles Thema ansprechen, das sicher bei vielen Delegierten eine Rolle spielt. Dieses Lenkungsgremium, bestehend aus 16 Personen, ist vielen Ärztinnen und Ärzten zu wissenschaftlichlastig.

(Beifall)

Nichts gegen Professoren, aber die Interessen von Professoren sind das eine, die Interessen der praktizierenden Ärzte sind das andere. Wir haben einfach die Sorge, dass bei dieser Zusammensetzung des Gremiums Dinge erarbeitet werden, die den meisten von uns später nicht in irgendeiner Weise nützen.

Falls ein Antrag auf Vertagung um ein Jahr, der keine Schande wäre, mehrheitlich angenommen wird, bitte ich darum, dass erstens festgestellt wird, wer als Drittsponsor mit ins Boot geht, dass zweitens das Lenkungsgremium in seiner Zusammensetzung geändert wird, sodass auch niedergelassene Ärzte und deren Vertreter dort in genügendem Umfang mitarbeiten.

Ich danke Ihnen.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe:
Vielen Dank, Herr Kühn. Die entsprechenden Anträge liegen ja vor. Es gibt auch Menschen mit Professorentitel, die trotzdem Ärzte sind. Diese gibt es sogar in der ambulanten hausärztlichen Versorgung. Ich glaube, der nächste Redner ist einer von ihnen. Bitte schön, Herr Kollege Lichte, Sie haben das Wort.

 

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