Dr. König, Hessen: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen
und Kollegen! Ich spreche zu den Anträgen 9, 10 und 11 und werde zum Schluss
auch noch versuchen, in Kürze meinen Wunsch, dass Sie den Antrag 8 ablehnen
mögen, zu begründen. Wir brauchen die Versorgungsforschung dringend. Die
Politik haut uns immer wieder um die Ohren, wir seien nicht qualifiziert,
unsere Leistungen seien im Vergleich zum Ausland nicht qualifiziert. Im Ausland
gibt es die Versorgungsforschung, dort gibt es eine qualifizierte Statistik.
Wir hingegen können nichts vorlegen. Mit dieser Schwäche werden wir immer in
die Ecke gestellt. Denken Sie bitte an das Mammographie-Screening, das wir auf
diese Weise aufgebrummt bekommen haben. Denken Sie daran, wie wir im
internationalen Vergleich mit unserer Mammakarzinom-Statistik dastehen. Wir stehen
da an 15. oder 16. Stelle. Wenn wir die einzelnen Kliniken wirklich
durchforschen, wenn wir das Einzelne nehmen, stehen wir sehr weit vorn. Es ist
unbedingt erforderlich, dass wir so etwas tun. Dafür brauchen wir aber eine
zentrale Krebsstatistik. Es wird immer wieder davon gesprochen, eine solche
solle geschaffen werden. Wir haben sie aber nicht.
In Hessen haben wir eine Krebsstatistik nur für einen
Regierungsbezirk. Für die anderen Regierungsbezirke reicht das Geld nicht. Das
ist lächerlich, damit können wir nicht auftreten.
Wir haben sehr viele Daten in den Schubladen liegen. Wir in
Hessen haben alle Operationen, die an den Kliniken und in den Praxen
durchgeführt werden, zusammengefasst. Das werten wir selber aus. Sie müssen
aber zentral und für ganz Deutschland ausgewertet und anschließend in der
Öffentlichkeit bekannt gemacht werden, damit wir zeigen, was wir leisten
können. Uns wird die Leistungsfähigkeit deshalb abgesprochen, weil wir keine
richtige Versorgungsforschung haben. Deshalb brauchen wir sie dringend. Wir
müssen die vorhandenen Strukturen nutzen. Wir brauchen nicht immer Neues,
sondern wir müssen auch berücksichtigen, was wir schon haben. Wir müssen es nur
aus den Schubladen herausziehen und einsetzen.
Nur eines dürfen wir nicht tun: neuen Müll produzieren, wie es
im Antrag 8 gefordert wird, indem wir neben dem Mammographie-Screening die
armen Patienten auch noch dadurch belasten, dass wir sie nach der
Hormontherapie und ihren Beschwerden fragen. Hierfür brauchen wir die Evidence
Based Medicine und nicht Datenmüll, der neu produziert wird.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank,
Herr König. Jetzt bitte Herr Jonitz.
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