Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe:
Wir kommen zum Antrag 1. Dazu liegen die Änderungsanträge
1 a und 1 b vor. Die Anträge 1 a und 9 verfolgen von der Tendenz her
dieselbe Absicht, nur mit dem Unterschied, dass der Antrag 9 eine
Ausdifferenzierung, was die Quantitäten angeht, beinhaltet, indem dort
ausgeführt ist, dass mindestens je ein praktizierender Kliniker und zwei
praktizierende niedergelassene Ärzte – je ein Hausarzt und ein Facharzt –
anzugliedern sind.
Der Antrag 1 a lässt diese Frage offen und bringt lediglich
zum Ausdruck, dass im Arbeitskreis und in der Koordinierungsgruppe Klinik- und
Vertragsärzte paritätisch repräsentiert sein müssen.
Wir stimmen zunächst über den Antrag 9 ab, anschließend über
den Antrag 1. Das ist die beste Regelung.
(Zuruf Kötzle, Nordrhein)
– Herr Kötzle, Sie sind nicht einverstanden? Bitte, Sie haben
das Wort.
Kötzle, Nordrhein: Herr Präsident! Ich bin
insoweit nicht einverstanden, als ich denke, dass der Antrag 1 a der
weitergehende Antrag ist, weil er eine paritätische Besetzung fordert, in
welcher Form auch immer.
(Vereinzelt Beifall)
Im Antrag 1 ist eine Mindestlösung enthalten, die ich auch
akzeptieren kann, aber weitergehend ist für mich der Antrag 1 a, weil damit die
Parität festgelegt wird. Das halte ich für enorm wichtig. Ich empfehle dem
Ärztetag, dem zu folgen, damit wir darüber keine Debatten mehr führen müssen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Dem kann man
folgen. Wenn Sie dem Antrag 1 a zustimmen, ist der Antrag 9 vom Tisch.
Einverstanden? Ich werde anschließend darüber abstimmen lassen, ob Sie
überhaupt eine Ergänzung wollen. Jetzt treffen wir nur die Entscheidung, ob wir
den Antrag 9 oder den Antrag 1 a nehmen. Anschließend entscheiden wir darüber,
ob wir überhaupt eine Änderung des Antrags 1 vornehmen wollen. Ich glaube, so
sieht der richtige Weg aus. Sind Sie einverstanden? – Okay.
Ich frage: Wer ist für die Annahme des Antrags III-9? –
Das sind nicht so viele.
(Zurufe)
– Ich habe gefragt, wer für den Antrag 9 ist. Anschließend
frage ich, wer für den Antrag 1 a ist.
Ich frage noch einmal, damit das klar ist: Wer ist für den
Antrag 9? – Wer ist für den Antrag 1 a? – Das ist die Mehrheit. Nach
Enthaltungen brauche ich nicht zu fragen.
Wer stimmt dem Änderungsantrag III-1 a zu? – Das
scheint die große Mehrheit zu sein. Wer ist dagegen? – Der Antrag 1 a ist angenommen.
Jetzt kommen wir zum Antrag 1 b. Dieser Antrag sieht vor:
Die letzten drei Absätze des Antrages (beginnend mit den
Worten „um die notwendige Weiterentwicklung …“) werden gestrichen.
Damit würde der Antrag zu dem werden, was wir 2003 und 2004
schon einmal beschlossen haben, ohne eine materielle Weiterentwicklung. Ich
darf das so sagen, damit Sie genau verstehen, um was es geht. Es wäre die
Bekräftigung früherer Beschlüsse, aber keine neue Situation. Man könnte das,
wenn man es ganz scharf ausdrücken wollte, auch als eine Kastration bezeichnen.
Aber das habe ich jetzt für mich allein gesagt.
Herr Calles sehen Sie das genauso oder anders?
Dr. Calles, Bayern: Herr Präsident! Es ist sehr
freundlich, wie Sie damit umgehen, aber ich kann es nicht ganz akzeptieren. Es
geht darum, dass von Ihrer Seite aus gesagt wurde, dass wir alle Dinge, die mit
der Finanzierung zusammenhängen, in den Bereich Haushalt hineinnehmen. Das habe
ich akzeptiert. Ich habe gesagt: Das ist in Ordnung.
Hier ist die Rede von der Förderinitiative. Aber das ist im
Prinzip nichts anderes als eine Finanzierung. In den letzten drei Abschnitten
kommen diese Worte vor.
Das bedeutet: Wenn Sie heute hier den Antrag so annehmen, dann
bescheiden Sie bereits heute positiv über diese Förderinitiative. Das ist gar
keine Frage. Das bedeutet, dass Sie mit diesem Antrag über Finanzierungsfragen
entscheiden. Sie können mit dem Kopf schütteln, was Ihr Recht ist, aber ich
kann hier doch sagen, was ich denke.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Ich nicke
sogar!
Dr. Calles, Bayern: Es wurde immer gesagt: Wir
wollen heute politisch abstimmen. Stimmen wir doch politisch ab, aber lassen
wir die Finanzierung heraus und reden über sie dann, wenn es um den Haushalt
geht.
Danke.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank,
Herr Calles. Ich lasse das gerade als Geschäftsordnungsdebatte durchgehen, weil
ja auch ich mich inhaltlich geäußert habe. Das ist schon in Ordnung.
Wir sehen es so, dass die Förderinitiative sein soll, dass
das, was die Finanzen angeht, erst durch den Haushalt entschieden wird. Über
die finanziellen Auswirkungen und darüber, ob wir ihnen zustimmen, stimmen wir
später ab, wenn wir den Haushalt behandeln. So haben wir den letzten Satz
gemeint. So wird es auch gehandhabt. Sie haben damit noch keinen Cent
bewilligt, damit wir uns völlig klar sind.
Wir stimmen über den Antrag III-1 b ab. Wer stimmt dem Antrag 1 b zu?
Bitte zählen. – Wer möchte den Antrag 1 b ablehnen? – Bitte die Enthaltungen. –
Fünf Enthaltungen.
(Zuruf Dr. Biedendieck, Westfalen-Lippe)
– Jetzt verkünde ich erst das Ergebnis, dann kommt Ihr
Geschäftsordnungsantrag. 72 haben sich für die Annahme des Antrags 1 b
ausgesprochen, 141 dagegen. Damit ist der Antrag 1 b abgelehnt.
(Beifall)
Jetzt bitte Herr Biedendieck zur Geschäftsordnung.
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