Prof. Dr. Lob, Bayern: Sehr verehrter Herr
Präsident! Meine Damen und Herren! Wir haben in jahrelanger mühevoller Arbeit
eine Weiterbildungsordnung geschaffen, die vom Inhalt her lebt. Der Inhalt ist
das Entscheidende. Jetzt tun wir das Umgekehrte: Einige wollen Titel festzurren
und sich Bezeichnungen zuordnen, ohne dass vorher ausführlich über den Inhalt
gesprochen wurde. Das ist der falsche Weg.
(Beifall)
Eine Weiterbildungsordnung vom Titel her zu organisieren, das
mag zwar für das Praxisschild attraktiv sein, ist aber nicht das, was der
Patient will. Der Patient braucht Inhalte. Wir müssen Inhalte festlegen, um
einen innerärztlichen Streit möglichst zu vermeiden. Deshalb habe ich den
Antrag 5 gestellt. Es ist völlig richtig, dass der Begriff der Ästhetik von den
Ärzten besetzt werden muss. Wenn wir schon einen Facharzt für Plastische
Chirurgie schaffen, lassen Sie es uns doch dort ansiedeln. Dann ist niemandem
etwas weggenommen.
Ich bin der Meinung, man sollte den Facharzt für Plastische
und Ästhetische Chirurgie institutionalisieren. Ich bin auch der Meinung, dass
man mit allen, die diesen Begriff haben wollen, sprechen sollte, damit die Inhalte
miteinander abgeglichen werden. In der Ständigen Konferenz führen wir das dann
zu einer einheitlichen Meinung zusammen. Das können wir dem Ärztetag im
nächsten Jahr vorlegen.
Bitte gehen Sie auf eine strukturierte Organisation der
Weiterbildung ein, so wie wir sie bisher hatten. Nehmen Sie also bitte den
Antrag 5 oder den Vorstandsantrag an und verweisen Sie alles andere zurück in
die Gremien, sodass es im Konsens mit den einzelnen Fachgruppen beschlossen
werden kann.
Es kann meiner Meinung nach überhaupt nicht sein, dass wir
hier für ein Fachgebiet, also die Dermatologen, die sich damit beschäftigt
haben und die das berechtigterweise fordern, etwas festzurren, während mit den
Gynäkologen und den Augenärzten bisher noch keinerlei Details besprochen worden
sind.
Auch die Chirurgen stehen plötzlich auf der Matte und sagen
natürlich: Wenn die das bekommen, wollen wir die Zusatzweiterbildung auch
haben. Wenn wir das Tor breit öffnen, ist der Facharzt für Plastische Chirurgie
eigentlich nicht mehr notwendig. Durch das breite Öffnen wird die Qualität
nicht besser, sondern schlechter.
Lassen Sie uns also eine vernünftige Lösung im Sinne meines
Antrags 5 erarbeiten.
Danke.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Lob. Als nächster Redner bitte Herr Kollege Voigt aus Niedersachsen.
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