TOP V: (Muster-)Weiterbildungsordnung

4. Tag: Freitag, 6. Mai 2005 Vormittagssitzung

Prof. Dr. Lob, Bayern:
Sehr verehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir haben in jahrelanger mühevoller Arbeit eine Weiterbildungsordnung geschaffen, die vom Inhalt her lebt. Der Inhalt ist das Entscheidende. Jetzt tun wir das Umgekehrte: Einige wollen Titel festzurren und sich Bezeichnungen zuordnen, ohne dass vorher ausführlich über den Inhalt gesprochen wurde. Das ist der falsche Weg.

(Beifall)

Eine Weiterbildungsordnung vom Titel her zu organisieren, das mag zwar für das Praxisschild attraktiv sein, ist aber nicht das, was der Patient will. Der Patient braucht Inhalte. Wir müssen Inhalte festlegen, um einen innerärztlichen Streit möglichst zu vermeiden. Deshalb habe ich den Antrag 5 gestellt. Es ist völlig richtig, dass der Begriff der Ästhetik von den Ärzten besetzt werden muss. Wenn wir schon einen Facharzt für Plastische Chirurgie schaffen, lassen Sie es uns doch dort ansiedeln. Dann ist niemandem etwas weggenommen.

Ich bin der Meinung, man sollte den Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie institutionalisieren. Ich bin auch der Meinung, dass man mit allen, die diesen Begriff haben wollen, sprechen sollte, damit die Inhalte miteinander abgeglichen werden. In der Ständigen Konferenz führen wir das dann zu einer einheitlichen Meinung zusammen. Das können wir dem Ärztetag im nächsten Jahr vorlegen.

Bitte gehen Sie auf eine strukturierte Organisation der Weiterbildung ein, so wie wir sie bisher hatten. Nehmen Sie also bitte den Antrag 5 oder den Vorstandsantrag an und verweisen Sie alles andere zurück in die Gremien, sodass es im Konsens mit den einzelnen Fachgruppen beschlossen werden kann.

Es kann meiner Meinung nach überhaupt nicht sein, dass wir hier für ein Fachgebiet, also die Dermatologen, die sich damit beschäftigt haben und die das berechtigterweise fordern, etwas festzurren, während mit den Gynäkologen und den Augenärzten bisher noch keinerlei Details besprochen worden sind.

Auch die Chirurgen stehen plötzlich auf der Matte und sagen natürlich: Wenn die das bekommen, wollen wir die Zusatzweiterbildung auch haben. Wenn wir das Tor breit öffnen, ist der Facharzt für Plastische Chirurgie eigentlich nicht mehr notwendig. Durch das breite Öffnen wird die Qualität nicht besser, sondern schlechter.

Lassen Sie uns also eine vernünftige Lösung im Sinne meines Antrags 5 erarbeiten.

Danke.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe:
Schönen Dank, Herr Lob. Als nächster Redner bitte Herr Kollege Voigt aus Niedersachsen.

 

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