Dr. Windhorst, Westfalen-Lippe: Herr Präsident!
Meine Damen und Herren! Ich bin Thoraxchirurg. Wahrscheinlich werde ich
fordern, weil wir ja gar keine Klientelpolitik betreiben, dass die
Thoraxchirurgie demnächst auch noch den Mammaaufbau macht, weil das ja alles so
spaßig ist.
(Beifall)
Wir tun uns, glaube ich, keinen Gefallen, wenn wir am letzten
Tag unseres Ärztetages in die Diskussion einsteigen, wer was darf. Eben war die
Rede von der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, von der Dermatologie, von der
HNO-Heilkunde, von der Augenheilkunde, eventuell muss ein Riesenboom an Ideen
von Schönheitswahn bewältigt werden. Das sollten wir nicht hier und jetzt
beschließen, sondern sollten es an den Vorstand überweisen, und zwar alle
Anträge außer dem Antrag 1. Ich bitte Sie, den Antrag VI-1 anzunehmen. Die Ästhetische
Chirurgie ist etwas, was die Ärzte annektiert haben, was die Ärzte
repräsentieren. Die Ausformulierung, was die Zusatzqualifikation angeht, müssen
wir in Ruhe vornehmen. Es geht um viel Geld, um viel Scharlatanerie und Betrug
am Patienten. Dem dürfen wir keinen Vorschub leisten. Wir müssen ganz klar
differenzieren und festlegen, was jemand aus anderen Gebieten machen darf und wozu
er aufgrund seiner Basisweiterbildung in der Lage ist.
Ich bitte Sie also, nur den Antrag VI-1 anzunehmen und alle anderen
Anträge an den Vorstand zu überweisen.
Danke.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank. Bevor Herr Adam das Wort zur Geschäftsordnung erhält, darf ich in aller
Bescheidenheit sagen: Die Mamma ist ein Hautanhangsgebilde, anatomisch gesehen,
und hat mit dem Thorax nichts zu tun.
(Heiterkeit)
Das kann niemand bestreiten. Das ist so. Das haben wir alle
gelernt.
Jetzt bitte Herr Adam.
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