TOP VII: Ärztliches Fehlermanagement/Patientensicherheit

3. Tag: Donnerstag, 5. Mai 2005 Nachmittagssitzung

Dr. Josten, Nordrhein:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich danke den beiden Referenten und dem Vizepräsidenten. Die Ausführungen von Herrn Crusius waren ja schon ein wesentliches Koreferat.

Die Sache mit dem Lernen ist nicht neu. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg gab es im „British Medical Journal“ eine Serie mit dem Titel „Instructive Errors“. Diese Serie wurde nicht fortgesetzt. Herr Jonitz hat auf entsprechende Aspekte hingewiesen, die die Kollegen betreffen, die von Behandlungsvorwürfen betroffen sind. Sie werden im angelsächsischen Sprachgebrauch als „zweite Opfer“ bezeichnet. Nicht notwendigerweise ziehen diejenigen, die sich betroffen fühlen, die richtigen Lehren aus dem, was wir ihnen beibringen wollen. Das ist ein Problem für die Zukunft.

Mein besonderer Dank geht auch an die Mitglieder der Gutachterkommission bei der Ärztekammer Nordrhein. Im Vorfeld dieses Ärztetages gab es im letzten Jahr eine Veranstaltung zum Thema Marcumar-Therapie. Vorangestellt war dieser Veranstaltung ein, wie ich sagen möchte, Pilotfilm, ein Bericht im „Rheinischen Ärzteblatt“ mit einer Kasuistik. Diese Kasuistik enthielt eine inhaltlich falsche Aussage. Aber die Gesamtaussage war richtig.

Die Gutachterkommission hat sich nicht gescheut, diesen Fehler in der Aussage wiederum öffentlich zu korrigieren. Das ist Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit für die Kolleginnen und Kollegen! Das ist nicht ein Lehren aus dem Elfenbeinturm, das ist nicht das Jüngste Gericht, sondern partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Kolleginnen und Kollegen in der Ärzteschaft.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe:
Danke schön, Herr Josten. Jetzt bitte Herr Bodendieck aus Sachsen.

 

© 2005, Bundesärztekammer.