Dr. Schüller, Nordrhein: Herr Präsident! Meine
lieben Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Vor
Ihnen steht ein gemeiner Hausarzt. Ich bin genauso wie der Klinikarzt
Akademiker. Ich traue mir schon zu, dass ich mit dem, was mir die
Pharmareferenten erzählen, umgehen kann, auch mit dem, was an Werbung in den
Zeitungen steht, die wir erhalten. Wenn wir uns das nicht mehr zutrauen,
sollten wir unseren Beruf aufgeben.
(Beifall)
Herr Professor Schrappe, auf Ihrer vorletzten Folie tauchte
ein Arbeitsgremium auf, das bei der Bundesärztekammer angesiedelt ist. Dabei
ist mir aufgefallen, dass alle Professoren Kliniker sind. Ist das so geplant,
dass es ausschließlich für die Klinik gilt? Ich habe nur zwei Personen gesehen,
die bei der AOK die Patientenvertreter waren. Oder sind hier niedergelassene
Ärzte mit dabei? Das sieht möglicherweise in der ambulanten Medizin ganz anders
aus. Es ist dort, ehrlich gesagt, viel schwieriger, wie ich glaube. Durch das
Fehlermanagement in einer Klinik, wo man in einer ganzen Gruppe
zusammenarbeitet und Fehlermanagement auch dadurch betreibt, dass man
Dienstbesprechungen, Abteilungsbesprechungen, Röntgenbesprechungen durchführt,
hat man sehr viel vom Fehlermanagement mitbekommen.
Ich bin damals als Einzelkämpfer in die Praxis gekommen. Das
konnte ich mir damals sehr schwer vorstellen. Es müssten bestimmte Mechanismen
funktionieren, damit es zum Erfolg führt.
Ist das ein Gebiet, bei dem man sagen kann, im ambulanten
Bereich erledigen das die KV oder die Berufsverbände, oder macht das die
Ärztekammer für alle? Das möchte ich gern wissen.
Ich möchte Herrn Professor Haupt unterstützen: Wir brauchen in
Deutschland mehr Obduktionen. Es wird viel zu selten obduziert. In Österreich
beispielsweise erfolgt eine gute Rückkopplung zu den letztbehandelnden
Ärztinnen und Ärzten. Von dort kann man eine Menge lernen. Es ist schade, dass
wir heute so weitgehend auf diese Möglichkeit verzichten.
Der Antrag VII-2 betrifft die fachübergreifenden Dienste im
Krankenhaus. Dagegen habe ich mich auch gewehrt, als ich in Bayern in einem
Kreiskrankenhaus gearbeitet habe. Wenn das gegen unsere Berufsordnung
verstieße, bekämen wir Probleme im ambulanten Bereich. Dort ist immer ein Arzt
bzw. eine Ärztin für eine ganze Region zuständig. Die müssen alles angehen, was
kommt.
Ich muss ganz ehrlich sagen: Im Zusammenhang mit einer
Notfallambulanz würde ich mir wünschen, dass im Krankenhaus nur fachspezifische
Dienste vorhanden sind.
Danke.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank,
Herr Schüller. Jetzt bitte Herr Peters aus Rheinland-Pfalz.
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