Dr. Zimmermann, Niedersachsen: Herr Präsident!
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bin sehr dankbar dafür, dass dieses Thema
hier auf dem Ärztetag behandelt wird. Wir müssen allerdings auch feststellen:
Fehler stehen am Ende einer ganzen Kette von verschiedenen Einflüssen in einem
Behandlungsprozess. Insbesondere auch organisatorische Maßnahmen führen zu
Fehlern. Das müssen wir zur Kenntnis nehmen. Es geht hier also nicht um ein
rein ärztliches Problem. Es ist häufig auch ein Problem unserer Träger.
In welcher Situation befinden wir uns? Kostenminimierung ist
das Thema bei den Trägern. Ich sehe da einen gewissen Widerspruch. Auf der
einen Seite wird gefordert, es solle eine Fehlerkultur entwickelt werden, auf
der anderen Seite wird in den Häusern der Gesichtspunkt der Kostenminimierung
in den Vordergrund gestellt. Daran müssen wir arbeiten. Wir müssen unsere
Träger sehr viel stärker mit ins Boot holen und ihnen klar machen, dass
Fehlermanagement auch und gerade in Kostensituationen, wie wir sie jetzt
erleben, ein gutes Instrument ist, im Endeffekt Kosten zu sparen. Entsprechende
Ausführungen hat es hier zur Haftpflichtprämie und zur Schadensbehebung bei
Beinahe-Fehlern gegeben.
Ich bitte herzlich darum – mein Appell geht in Richtung des
Vorstands der Bundesärztekammer –, die Deutsche Krankenhausgesellschaft mit ins
Boot zu holen und zu verdeutlichen: Das ist kein Problem, das allein auf die
Ärzte abgewälzt werden kann.
(Beifall)
Man muss verdeutlichen, dass es hier um ein originäres Problem
auch der Träger geht.
Wenn wir das hinbekommen, müssen wir damit die Forderung
verknüpfen, eine Fehlerkultur zu entwickeln, ein Fehlermanagementsystem
einzuführen, das natürlich etwas kostet. Das kann nicht nebenbei gemacht
werden. Wir müssen die Träger dafür sensibilisieren, zunächst einmal zu
investieren. Wir müssen gemeinsam vorgehen und anschließend die Erfolge, die
daraus garantiert resultieren, gemeinsam realisieren.
Ich danke Ihnen.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Zimmermann. Jetzt bitte Herr Veelken aus Berlin.
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