Dr. Junker, Westfalen-Lippe: Herr Präsident!
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Rede der Ministerin auf der
Eröffnungsveranstaltung hat doch sehr deutlich gezeigt, dass sie die wirklichen
Sorgen um unser Gesundheitswesen, die uns und unsere Patienten bewegen, nicht
wahrnimmt oder nicht wahrnehmen will. Die elektronische Gesundheitskarte darf
nicht zur weiteren Ökonomisierung und Rationierung im Gesundheitswesen
missbraucht werden. Auch zur politischen Profilierung taugt sie nicht, in
dieser Eile, die vorgesehen ist. Sie wird nur als Informationsmedium für uns Ärzte
von Nutzen sein und Akzeptanz finden. Auch aus Gründen des Datenschutzes darf
sie nicht zur Steuerung des Gesundheitswesens durch Politik und Krankenkassen
missbraucht werden.
Deshalb fordere ich Sie auf, daran zu denken, dass die
Teilnahme nach dem Gesetz freiwillig ist. Wenn wir also als Ärzteschaft
feststellen, dass die elektronische Gesundheitskarte politisch falsch benutzt
wird und uns neben den immensen Kosten auch noch knebelt, sollten wir den Mut
haben, unsere Patienten nicht zur Teilnahme zu bewegen, bis das abgestellt ist.
(Vereinzelt Beifall)
Zu diesem Mut zur Verweigerung fordere ich auch unsere
Mandatsträger in Kammern und KVen auf, in unseren Selbstverwaltungsorganen.
Ohne uns findet die elektronische Gesundheitskarte nicht statt. Wir haben schon
bei den 10 Euro ein Desaster durch eine unüberlegte und voreilige
Zustimmung ertragen müssen. Wir haben keine Eile mit diesem Konstrukt. Die
Fragen, die noch zu beantworten sind, habe ich in meinem Antrag VIII-30
aufgelistet, der bereits von verschiedenen Kammern verabschiedet wurde. Diese
Fragen sollten beantwortet werden, ehe wir uns auf dieses Konstrukt einlassen.
Danke.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön,
Herr Junker. Jetzt bitte Herr Handrock aus Berlin.
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