Dr. Handrock, Berlin: Herr Präsident! Meine sehr
verehrten Kolleginnen und Kollegen! Ich arbeite seit fast 20 Jahren mit der
EDV, zunächst in einer Einzelpraxis, jetzt in einer fachübergreifenden
Gemeinschaftspraxis mit zwei weiteren Kollegen. Ich habe inzwischen eine
papierfreie Praxis. Wir arbeiten an insgesamt vier Standorten.
Ich bin kein Bilderstürmer, doch ich sehe hier, dass wir uns
intensiv um die Sorgen des Patienten kümmern, ich sehe, dass man sich sehr
intensiv über die Technik unterhält, doch eines wird völlig vergessen: der
Arzt. Das so genannte Mensch-Maschine-Interface ist überhaupt kein
Diskussionsgegenstand. Hier liegt das Problem; denn die Qualität der Telematik
wird sich daran orientieren müssen, wie die Datenerfassung erfolgt. Ich kann
nur aus meinen Erfahrungen von der Basis her – nicht vom wissenschaftlichen
Olymp aus – sagen: Die Datenerfassung ist mehr als lückenhaft. Das heißt, das,
was jetzt geschieht, ist eine gigantische Geldvernichtungsmaschine, die uns ans
Bein gehängt wird und überhaupt keinen Effekt hat.
(Beifall)
Ich bitte daher dringend darum, dass sich die
Bundesärztekammer mit diesem Problem intensiv beschäftigt, damit wir nicht
letztlich nur eine elektronische Miniatureisenbahn herumfahren lassen, ohne
irgendeinen medizinischen Effekt.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön,
Herr Handrock. Über den Ausdruck „Geldvernichtungsmaschine“ müsste man
nachdenken. Ich habe eher das Gefühl: eine Geldverlagerungsmaschine, denn
irgendeiner bekommt ja das Geld. Der freut sich darüber.
Als nächster Redner bitte Herr Holzborn aus Nordrhein.
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