TOP VIII: Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

4. Tag: Freitag, 6. Mai 2005

Dr. Handrock, Berlin:
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Ich arbeite seit fast 20 Jahren mit der EDV, zunächst in einer Einzelpraxis, jetzt in einer fachübergreifenden Gemeinschaftspraxis mit zwei weiteren Kollegen. Ich habe inzwischen eine papierfreie Praxis. Wir arbeiten an insgesamt vier Standorten.

Ich bin kein Bilderstürmer, doch ich sehe hier, dass wir uns intensiv um die Sorgen des Patienten kümmern, ich sehe, dass man sich sehr intensiv über die Technik unterhält, doch eines wird völlig vergessen: der Arzt. Das so genannte Mensch-Maschine-Interface ist überhaupt kein Diskussionsgegenstand. Hier liegt das Problem; denn die Qualität der Telematik wird sich daran orientieren müssen, wie die Datenerfassung erfolgt. Ich kann nur aus meinen Erfahrungen von der Basis her – nicht vom wissenschaftlichen Olymp aus – sagen: Die Datenerfassung ist mehr als lückenhaft. Das heißt, das, was jetzt geschieht, ist eine gigantische Geldvernichtungsmaschine, die uns ans Bein gehängt wird und überhaupt keinen Effekt hat.

(Beifall)

Ich bitte daher dringend darum, dass sich die Bundesärztekammer mit diesem Problem intensiv beschäftigt, damit wir nicht letztlich nur eine elektronische Miniatureisenbahn herumfahren lassen, ohne irgendeinen medizinischen Effekt.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe:
Danke schön, Herr Handrock. Über den Ausdruck „Geldvernichtungsmaschine“ müsste man nachdenken. Ich habe eher das Gefühl: eine Geldverlagerungsmaschine, denn irgendeiner bekommt ja das Geld. Der freut sich darüber.

Als nächster Redner bitte Herr Holzborn aus Nordrhein.

 

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