TOP IX: Bericht über die Jahresrechnung der Bundesärztekammer für das Geschäftsjahr 2003/2004 (01.07.2003 – 30.06.2004)

3. Tag: Donnerstag, 5. Mai 2005 Nachmittagssitzung

Prof. Dr. Fuchs, Referent:
Copyright el-zorro.de, 2005. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ihnen liegt der Revisionsbericht zum Jahresabschluss der Bundesärztekammer für das Geschäftsjahr 2003/2004 vor, das den Zeitraum vom 1. Juli 2003 bis zum 30. Juni 2004 umfasst. Die Bilanzsumme beläuft sich auf 46 423 808,25 Euro. Die Summe der Aufwendungen und Erträge beträgt jeweils 29 762 467,79 Euro. Das Geschäftsjahr schließt mit nicht verbrauchten Mitteln in Höhe von 753 676,11 Euro ab. – Hier können Sie applaudieren.

(Beifall)

Der Jahresabschluss stellt die Situation vor dem Umzug der Bundesärztekammer dar. Die Berliner Immobilie ist zum Bilanzstichtag 30. Juni 2004 bereits in unsere Nutzung übergegangen und damit in Höhe der ersten Kaufpreisrate aktiviert worden. Der Großteil der Ausweitung der Bilanzsumme ist hierauf zurückzuführen.

Das Umlaufvermögen, hier die in den Vorjahren angesparten Mittel, die in Wertpapieren und Festgeldanlagen geparkt waren, ist in hohem Maße zur Mitfinanzierung des Gebäudes aufgelöst worden.

Die Sitzverlegung hat auch zu weiteren Sonderbewegungen in der Jahresrechnung geführt. Durch umzugsbedingte Stellenvakanzen ist der Personalkostenansatz nicht ausgeschöpft worden. Andererseits sind Sozialplanaufwendungen und Aufwendungen für Zeitarbeitskräfte zusätzlich angefallen.

Die Aufwendungen für Deutsche Ärztetage sind überschritten worden, wegen zunehmender technischer Anforderungen an diese Veranstaltung, aber auch wegen der geringer werdenden Möglichkeiten der Kostenweiterbelastung an Sponsoren oder mitnutzende Verbände. Im Haushaltsvoranschlag 2005/2006 soll dieser Entwicklung Rechnung getragen werden.

Die Reisekostenposition der Geschäftsführung wurde überschritten, und zwar wegen der Vielzahl von Berlin-Terminen vom Rheinland aus und wegen zunehmender Zusammenarbeit mit den ärztlichen und Gesundheitsorganisationen in Mittel- und Osteuropa, hier wiederum insbesondere im Zusammenhang mit der Erweiterung der EU.

Andere Etatpositionen wurden nicht voll ausgeschöpft und führten so in der Summe zu den bereits genannten nicht verbrauchten Mitteln in Höhe von rund 754 000 Euro.

Unter der Position „Sonstige Aufwendungen“ sind solche Aufwendungen erfasst, die im Zusammenhang mit dem Berlin-Umzug stehen und durch Entnahme aus der zweckgebundenen Rücklage finanziert werden.

Hinsichtlich der weiteren Positionen verweise ich auf den umfassenden Revisionsbericht und die dortigen Erläuterungen.

Lassen Sie mich Ihnen am Ende meiner Ausführungen – und dies nun letztmalig – einen Bericht zu unserer Immobilie in Berlin geben. Ein Teil von Ihnen konnte sich ja gestern Abend sozusagen live vom gelungenen Bau der Bundesärztekammer überzeugen. Über Ihre Teilnahme habe ich mich sehr gefreut. Wir sind froh und stolz, dass die Bundesärztekammer nach knapp zweijähriger Bauzeit ihren Umzug nach Berlin zum 1. Juli 2004 hat abschließen können. Damit ging auch eine 40-jährige Ära in Köln für die Bundesärztekammer zu Ende.

Jetzt, nach einem Dreivierteljahr Berliner Luft, ist der Umzug für viele von uns schon Vergangenheit, ist die neue Umgebung, sind die neuen Büros Alltag geworden.

Es lohnt sich vielleicht, an dieser Stelle noch einmal kurz Bilanz zu ziehen. Nach dem Beschluss des 103. Deutschen Ärztetages im Jahre 2000, den Standort der Geschäftsstelle der Bundesärztekammer nach Berlin zu verlegen, ist es uns nun vier Jahre später gelungen, dieses Ziel zu realisieren. Alle, die selbst einmal gebaut haben, wissen, was es bedeutet, eine solche Maßnahme durchzuziehen, vor allem dann, wenn das eigene Standbein 600 Kilometer entfernt ist.

Wir haben nicht nur den Beschluss, nach Berlin zu ziehen, realisiert, sondern wir haben in diesem Zusammenhang natürlich auch die Chance genutzt, neue Ideen in die Tat umzusetzen, die in Köln baulich nicht möglich waren. Moderne Sitzungsräume, Aufenthalts- und Arbeitsräume für unsere Ehrenamtler und unser Kasino tragen dazu bei, dass gute Bedingungen für die Ehrenamtler in der Bundesärztekammer geschaffen wurden.

Die Geschäftsstelle ist mit modernen Kombibüros ausgestattet, mit denen wir einen Kompromiss zwischen Flexibilität, Individualität und Funktionalität der Arbeitsplätze zu finden versucht haben. Anders ausgedrückt: Es ist uns gelungen, die Balance zwischen Konzentration und Kommunikation herbeizuführen.

Stolz sind wir auch, dass es gelungen ist, den finanziellen Rahmen einzuhalten und die Belastung der Landesärztekammern dank der Gewinnausschüttungen des Deutschen Ärzte-Verlags zu reduzieren.

Neben diesen finanziellen Aspekten war natürlich die zeitliche Belastung groß. Deshalb möchte ich an dieser Stelle dem Vorstand und insbesondere den Mitgliedern des Steuerungsausschusses „Bau Berlin“ danken. Beide Gremien haben die Geschäftsführung der Bundesärztekammer bei allen Entscheidungen tatkräftig unterstützt und viel Zeit und Engagement in der Bauphase geopfert, damit unser neues modernes Gebäude so errichtet werden konnte, wie es nun in Berlin steht.

Vielen Dank.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe:
Vielen Dank, Herr Hauptgeschäftsführer, auch für den Bericht. Ich danke von dieser Stelle aus noch einmal allen, die an der Errichtung des Neubaus beteiligt waren. Das haben wir bereits an mehreren Stellen getan, auch bei der Übernahme des Hauses, beim Richtfest und bei der Grundsteinlegung. Wir sind froh, dass dieses Haus errichtet wurde, ohne dass ein ernsthafter Unfall passiert ist. Es ist niemand zu Schaden gekommen, was ja auf Baustellen nicht selbstverständlich ist.

Wie wir gehört haben, fühlen sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von Köln nach Berlin umgezogen sind, in dem neuen Haus wohl und arbeiten dort gern. Diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die unsere Einladung angenommen haben, dieses Haus zu besichtigen, haben das Haus rundweg positiv beurteilt. Sie haben die Angemessenheit des Baus, was Repräsentation und Funktionalität und das äußere Erscheinungsbild angeht, positiv gewürdigt. Darüber freuen wir uns sehr. Insofern ist alles in Ordnung.

Für diejenigen, die von Köln nach Berlin umgezogen sind, war das natürlich ein deutlicher Eingriff in ihre Lebensplanung gewesen, den sie aber hingenommen haben. Ich freue mich, dass alle, die das getan haben, die auch ihr privates Umfeld aus dem Kölner Raum nach Berlin verlegen mussten, sich hier neu eingelebt haben. Ich glaube, der originellste Fall ist folgender: Einer unserer Mitarbeiter betreibt als Hobby eine Pferdezucht. Er hat eine mehrstellige Zahl an Pferden von Köln ins Umfeld von Berlin transportiert. Es mussten mehrere Transporte durchgeführt werden; die Pferde haben es gut überlebt und erfreuen sich ihrer neuen Umgebung. Die Tiere sind sukzessiv von einem Platz zum nächsten gebracht worden, bis sie sich hier eingelebt haben.

Allen sage ich einen herzlichen Dank dafür, dass sie dies klaglos konstruktiv und mit so viel Freude bewältigt haben. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit und die gute Arbeit der Geschäftsführung in Berlin.

(Beifall)

Damit kommen wir zu Punkt IX b: Bericht des Vorsitzenden der Finanzkommission der Bundesärztekammer. Ich bitte Herrn Dr. Koch um seinen Bericht.

 

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