Dr. Koch, Referent:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Ihnen vorliegende Entwurf
eines Haushaltsvoranschlags für das Geschäftsjahr 2005/2006 ist
– wie üblich – umfassend vorberaten worden. Vor der Finanzkommission
hat die Arbeitsgruppe Mittelfristige Finanzplanung die Entwürfe
zweimal beraten und der Vorstand hat sich in drei Sitzungen hiermit
befasst.
Im Laufe dieser Beratungen mussten eine Vielzahl von
Vorstellungen und Einzelprojekten im Vergleich zum Ausgangsentwurf, dem so
genannten Eckwertepapier, gestrichen werden. Schließlich gelang es, die
Steigerungsrate der Beiträge der Landesärztekammern auf 2,42 Prozent zu
drücken. Das ist die niedrigste Steigerungsrate für die Landesärztekammern, an
die ich mich als langjähriges Mitglied der Finanzkommission erinnern kann. Die
wesentlichen Änderungen zum laufenden Etat sind auf Seite 1 der Vorlage
schriftlich gesondert erläutert.
In allen diesen Beratungen nahm das Projekt Versorgungsforschung
breiten Raum ein. Die Finanzkommission hatte diesem Thema einen besonderen Tagesordnungspunkt
gewidmet. Mehrheitlich – bei sechs Gegenstimmen und einer Enthaltung – wurde in
der Finanzkommission diesem Projekt zugestimmt.
Auf die Darstellung des Projekts Versorgungsforschung im
Haushaltsvoranschlag hat Herr Professor Fuchs hingewiesen, auch auf die
Wirkungen auf die fünf folgenden Haushalte. Ich kann Ihnen hier eine
Wiederholung ersparen und weise nur stichwortartig auf die anderen Etatänderungen
hin, die die Vorlage enthält.
Geplant ist die Beförderung von zwei Referenten zu
stellvertretenden Dezernenten.
Gemäß den Grundsätzen über Stellen von stellvertretenden
Referenten wird je eine Stelle in den Dezernaten III und IV wieder zu einer Referentenstelle
zurückgestuft, da die Stelleninhaber das Haus verlassen oder eine andere Position
eingenommen haben.
Im Bereich der Stabsstelle wird für das Arbeitsgebiet Telematik
im Gesundheitswesen eine weitere, zweite Referentenstelle und die Aufstockung
der halben Sekretariatsstelle auf Vollzeit beantragt. Dies ist nicht nur die
Schnittstelle zum elektronischen Arztausweis; die telematikbezogenen
medizinischen Fragen, bis hin zu den Folgen für die ärztliche Berufsausübung in
Klinik und Praxis, werden hier behandelt.
Im Dezernat I sollen eine vorhandene Sekretariatsstelle und
eine vorhandene Sachbearbeiterstelle in eine Referentenstelle umgewandelt
werden. Diese Stellenplanänderung führt zu Kosteneinsparungen. Die Änderungen
sind Ausdruck der Neuausrichtung des Dezernats I, weg von der Durchführung von
Fortbildungsveranstaltungen hin zu strukturellen Themen wie Fortbildung und
elektronische Medien, Fortbildung im Internet, Folgen der Pflicht zum Nachweis
der Fortbildungsbemühungen.
Das Dezernat III – Schwerpunkt Qualitätssicherung – beantragt
eine Sachbearbeiterstelle für vorbereitende Tätigkeiten zu Stellungnahmen für
den Gemeinsamen Bundesausschuss und Beteiligung an der Qualitätssicherung bei
zugelassenen Krankenhäusern und für weitere Rechercheaufgaben.
Im Bereich EDV/Informationstechnik wird eine Referenten- und
eine Sachbearbeiterstelle beantragt. Diese Stellen dienen vornehmlich dem
weiteren Aufbau und der Pflege gemeinsamer IT-Projekte von Landesärztekammern
und Bundesärztekammer, wie die Datenbanken Gebührenordnungsfragen, Weiterbildungsordnung,
zertifizierte Fortbildungsveranstaltungen und elektronischer Informationsverteiler.
Wie unter dem Jahresabschluss angesprochen, sollen die hiermit anfallenden
Sachkosten – siehe Position 26 – aus der zweckgebundenen Rücklage bedient
werden.
Die Kostenkalkulation für externes Personal Gebäudebetrieb
konnte zum laufenden Haushalt um 30 000 Euro zurückgenommen werden.
Bereits angesprochen wurde, dass die in einer Sondersitzung
der Finanzkommission genehmigten Stellen für das zentrale Projektbüro
„Elektronischer Arztausweis“ hier in den laufenden Haushalt eingepflegt werden
müssen.
Auf die Stellen im Zusammenhang mit dem Projekt
Versorgungsforschung brauche ich hier nicht nochmals einzugehen.
Zu den Änderungen bei den satzungsbedingten Aufwendungen
möchte ich Folgendes ausführen:
Fortbildungsaktivitäten: Anstelle des im Vorjahr entfallenen
Kongresses Würzburg werden künftig in Berlin Workshops zu Einzelthemen
durchgeführt. Hierfür sollen 25 000 Euro eingestellt werden.
Die Position „Deutscher Ärztetag“ wurde nach ausführlicher
Diskussion in der Arbeitsgruppe mit 500 000 Euro auf ein, so glauben
wir, realistisches Niveau gestellt. Vorjahreserfahrungen und rückläufige
Sponsorenerträge führten hierzu.
Der Etatposten „Projekte Qualitätssicherung“ wurde um
17 000 Euro gesenkt; maßgeblich durch den Wegfall des
Koordinierungsausschusses. Innerhalb dieses Teiletats müssen die vom
Fachdezernat eigentlich zusätzlich beantragten Mittel für Einzelprojekte
bewältigt werden.
Aufgrund einer Beitragssteigerung des Weltärztebundes steigt
der auf die Bundesärztekammer entfallende Beitrag um 5 000 Euro bei
gleicher gemeldeter Arztzahl.
Die Sachkosten für das zentrale Projektbüro „Elektronischer
Arztausweis“ sind in einer neuen Etatposition 25 berücksichtigt.
Zu den Sachkosten für die Versorgungsforschung in Etatposition
15 brauche ich wegen der vorangegangenen Diskussion hier nichts zu bemerken.
Lassen Sie mich nun noch kurz etwas zu den
Verwaltungsaufwendungen sagen. Zur Erweiterung bilateraler Konsultationen für
die Durchsetzung und Vermittlung nationaler Interessen auf internationaler
Ebene beantragt der Auslandsdienst Reisekosten und Sitzungskosten von
17 500 Euro bzw. 5 000 Euro. Ferner wurden bei den
Reisekosten die nunmehr anfallenden Buchungsgebühren der Reisebüros und
Verkehrsträger berücksichtigt.
Die Ausführungen mussten dieses Jahr etwas umfangreicher sein,
wofür ich um Ihr Verständnis bitte. Umso mehr danke ich für Ihre
Aufmerksamkeit. Sie können aber sicher nachvollziehen, was für ein Ringen der
Voranschlag mit sich gebracht hat.
So danke ich an dieser Stelle den hieran Beteiligten, vorneweg
dem Vorstand, insbesondere dem Präsidenten, Herrn Professor Hoppe, und dem
Finanzbeauftragten des Vorstands, Herrn Professor Hessenauer, für die
Mitwirkungen, weiter den Mitgliedern der Finanzkommission und ganz herzlich den
Mitgliedern der Arbeitsgruppe Mittelfristige Finanzplanung, die den Hauptteil
des Werkes schultern musste. Ich bedanke mich insbesondere bei den Mitgliedern
der Arbeitsgruppe Mittelfristige Finanzplanung, denn es ist, wie Sie
nachvollziehen können, für einen Mediziner nicht immer ganz so einfach, sich in
betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Problematiken hineinzudenken.
Aber das Team, das kann ich Ihnen versichern, bewältigt diese Aufgabe.
Last, not least darf ich dem Dezernat VII, Herrn Raabe und
seiner Mannschaft, herzlichen Dank sagen für die Unterstützung, die ich
jederzeit bekommen habe.
Für Ihre Aufmerksamkeit bedanke ich mich.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank,
Herr Koch, für den Bericht. Auch Ihnen ganz persönlich herzlichen Dank. Das
waren ja Marathonarbeiten, die erledigt worden sind, sodass dieser
Haushaltsvoranschlag heute vorgelegt werden konnte.
Wir haben vier Anträge. Antrag 1 betrifft die Genehmigung des
Haushaltsvoranschlags für das Geschäftsjahr 2005/2006. Antrag 2 kommt von Herrn
Dr. Calles aus Bayern, über den nach dem eben genannten Verfahren abgestimmt
werden muss, weil es um ganz konkrete Änderungen im Haushaltsvoranschlag geht.
Die Anträge 3 und 4 beschäftigen sich ganz allgemein mit Haushaltsfragen und
Aktivitäten der Bundesärztekammer. Sie sehen aber keine direkte Einwirkung auf
die Gestaltung des Haushalts vor.
Wir kommen nun zu den Wortmeldungen. Als Erster hat sich Herr
Kollege Thierse aus Berlin gemeldet. Bitte schön.
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