ENTSCHLIESSUNGSANTRAG I
– 07
Auf Antrag von Herrn Bodendieck (Drucksache I-07)
fasst der 108. Deutsche Ärztetag mit großer Mehrheit folgende
Entschließung:
Der ärztliche Berufsstand ist
seiner Natur nach ein freier Beruf und er muss es auch bleiben.
Es ist unverrückbar
festzustellen, dass der Beruf der Ärztin, des Arztes ein freier Beruf ist. Die
spezifische ärztliche Tätigkeit ist mit einer besonderen Verantwortung für den
Menschen wie auch für das Allgemeinwohl belegt.
Die Ärzteschaft selbst muss
sich immer wieder ihrer hohen Verantwortung bewusst werden.
Diese kommt nicht zuletzt
dadurch zum Ausdruck, dass zum Wohle der Patienten bei überbordender
Bürokratie, bei verknappenden Finanzmitteln, bei Missachtung durch Verantwortliche
des Staates, ausufernden Arbeitszeiten, Rationierung und vielem mehr, täglich
viele Patientinnen und Patienten nach dem besten Wissen und dem Stand der
Medizin behandelt werden.
Die Ärzteschaft hat sich in
großen Teilen bereits über Jahre regelmäßig fortgebildet, da dies Inhalt ihres
Berufsbildes ist.
Nicht zuletzt dem engagierten
Einsatz aller Ärztinnen und Ärzte in der Bundesrepublik Deutschland ist es zu
danken, dass das Deutsche Gesundheitssystem weltweit einen vorderen Platz
einnimmt.
Die Deutsche Ärzteschaft
lehnt es ab, weiterhin als "Untertan" der Gesundheitspolitik
versteckte Rationierung, verfehlte Wirtschaftspolitik und mangelnde
Kommunikation umzusetzen. Die ärztliche Tätigkeit schließt dirigistische
Eingriffe durch die Politik aus.
Die deutsche Ärzteschaft
lehnt es ab, bei wachsenden Anforderungen in Praxis und Klinik durch die
Arbeitszeitregelungen oder Punktmengenbegrenzung statistisch entlastet zu
werden, aber dafür einen erheblichen Einbruch ihrer Vergütung hinnehmen zu
müssen.
Die deutsche Ärzteschaft
fordert von Politik und Wirtschaft entsprechend ihrer hohen Verantwortung für
die Gesellschaft und ihrem Wissen um den Menschen in hohem Maße an den
Reformprozessen gestaltend beteiligt zu werden.
Dabei ist es von entscheidender
Bedeutung, dass auf allen Seiten eine Rückbesinnung auf die Werte
und Inhalte des Berufsstandes Ärztin/Arzt erfolgt.
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