Anhang A
Beschlüsse und Entschließungen

TOP II: Arbeitssituation der niedergelassenen Ärzte

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG II – 03

Auf Antrag von Dr. Gadomski und Frau Dr. Goesmann (Drucksache II-03) fasst der 108. Deutsche Ärztetag folgende Entschließung:

Ein zunehmender Anteil niedergelassener Ärztinnen und Ärzte beklagt sich über sich verschlechternde Arbeitsbedingungen, die zu einer Gefährdung ihrer körperlichen und psychischen Gesundheit führen.

Das Phänomen des "Ausgebranntseins" findet sich inzwischen nicht mehr nur in anderen so genannten Helfer-Berufen, sondern auch bei Ärztinnen und Ärzten und führt im niedergelassenen Bereich vermehrt zu vorzeitiger Praxisaufgabe. Wo bis vor kurzem noch intensiv gegen die 68-er Regelung gekämpft wurde, zeigt sich jetzt die Tendenz, die vorgezogene Altersrente so früh wie möglich anzutreten oder ganz andere Berufswege zu wählen.

Der 108. Deutsche Ärztetag fordert daher:

1.     Der Gesetzgeber möge bei allen Regelungen vertragsärztlicher Tätigkeit berücksichtigen, dass niedergelassene Ärztinnen und Ärzte langfristig nicht über ihre körperlichen und psychischen Grenzen hinaus belastet werden.

2.     Der Gesetzgeber wird aufgefordert, im Vertragsarztwesen zur Entlastung der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen umfangreichere Vertretungsmöglichkeiten wie z. B. ein Sabbatquartal/Sabbatjahr zuzulassen.

3.     Die Ärztekammer der Länder sollen für ihre Mitglieder Informationen, Seminare, anonyme Hotlines und Beratungsangebote zum Umgang mit Stress und zur Prävention und Behandlung des Burn-Out entwickeln und anbieten.

 

© 2005, Bundesärztekammer.