ENTSCHLIESSUNGSANTRAG II – 04
Auf Antrag von Frau Dr. Goesmann,
Dr. Kaplan und Herrn Kötzle (Drucksache II-04) fasst der
108. Deutsche Ärztetag folgende Entschließung:
Zum Abbau des Ärztemangels
sollte durch folgende Maßnahmen Ärztinnen und Ärzte der Wiedereinstieg in den
Beruf nach einer Elternzeit erleichtert werden:
a)
Schaffung von flexiblen
Arbeitszeitmodellen von "stundenweise" bis
"Teilzeit-Stellen" in Klinik und Praxis (in der Praxis durch Änderung
des § 101 Absatz 1 SGB V)
b)
Durchführung von
Wiedereinstiegsseminaren als Motivationskurse bei gleichzeitiger
Kinderbetreuung
c)
Entwicklung von
Fortbildungsprogrammen, um Rückkehrwilligen vor dem Wiedereinstieg in den Beruf
fachlich auf den neuesten Stand zu bringen
Begründung:
Teilnehmerinnen und
Teilnehmern an den inzwischen regelmäßig veranstalteten
Wiedereinstiegsseminaren der Bayerischen Landesärztekammer, die unbedingt
wieder ärztlich tätig werden wollen, stehen hinsichtlich der Verfügbarkeit von
Teilzeit-Stellen vor unlösbaren Problemen und beklagen dies immer wieder.
Aus Analysen ist bekannt,
dass die Zahl der zurzeit nicht berufstätigen Ärztinnen, die sich nicht im
Ruhestand befinden, bundesweit gut 20 000 beträgt. Ein Großteil dieser
Ärztinnen wäre bei geeigneten Rahmenbedingungen für eine kurative Tätigkeit reaktivierbar.
Heutzutage scheitert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für viele
Ärztinnen und Ärzte an dem Mangel an Teilzeitstellen. Auch wären viele
Ärztinnen, aber auch Ärzte, die ihre Praxis aufgrund von jahrelanger
psychischer und physischer Belastung aufgeben, bereit, auf Stundenbasis
entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit weiterzuarbeiten und in einer noch
bestehenden Praxis einer Kollegin oder eines Kollegen unterstützend tätig zu werden.
In diesem Zusammenhang wird
des weiteren an die Verantwortlichen in Kliniken und weiteren Einrichtungen der
Gesundheitsversorgung appelliert, Kinderbetreuungsmöglichkeiten nicht
überwiegend für andere Angehörige von Gesundheitsberufen anzubieten, sondern ebenso
für Ärztinnen und Ärzte.
Der Nutzen für die Versorgung
unserer Bevölkerung ist dabei selbsterklärend.
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