Anhang A
Beschlüsse und Entschließungen

TOP IV: Bericht: Krankheit und Armut

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG IV – 03

Auf Antrag von Dr. Pickerodt (Drucksache IV-03) fasst der 108. Deutsche Ärztetag folgende Entschließung:

Der 108. Deutsche Ärztetag fordert die Bundesregierung auf, durch Änderungen der Sozialgesetzgebung darauf hinzuwirken, dass die Zahl der Nicht-Krankenversicherten nicht weiter ansteigt, sondern reduziert wird.

Begründung:

Die Zahl der Nicht-Krankenversicherten in Deutschland steigt bedrohlich an. Dabei handelt es sich um sehr unterschiedliche Personenkreise: Gescheiterte Selbstständige, die vorher privat versichert waren und die trotz wirtschaftlicher Probleme mit ihren Familien nun von den gesetzlichen Kassen nicht mehr aufgenommen werden. Kleinunternehmer, die sich z. B. aufgrund schwieriger wirtschaftlicher Verhältnisse gezwungen sehen, das Risiko einer fehlenden Krankenversicherung einzugehen. Neu hinzugekommen sind Arbeitslose, die ihre GKV-Mitgliedschaft verloren haben und sich aktiv um eine eigene oder ggf. um eine Mitversicherung kümmern müssen.

Aus den USA, wo inzwischen der Nichtversichertenanteil auf 20 Mio. Beschäftigte angestiegen sein soll (Reuters 28.04.2005), weiß man, dass der fehlende Krankenversicherungsschutz darin mündet, dass die Betroffenen Krankheiten tendenziell zu spät oder gar nicht medizinisch behandeln lassen. Im Falle einer eventuell aufwendigen Behandlung resultiert für den Betroffenen eine existentielle Bedrohung oder das finanzielle Risiko wird auf die Leistungserbringer übertragen.

 

© 2005, Bundesärztekammer.