Vizepräsidentin Dr. Goesmann: Herr Präsident!
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich spreche zum Leitantrag des Vorstands
der Bundesärztekammer, aber auch noch zur eindrucksvollen Eröffnungsveranstaltung
von heute Vormittag. Mein Dank gilt vor allem Herrn Kollegen Friebel und Herrn
Professor Hoppe, die uns aufgerüttelt haben und die sowohl politisch sehr
gehaltvoll als auch humorvoll waren.
Ich finde, dies hier ist ein ganz besonderer Ärztinnen- und
Ärztetag, wie die Ministerin sagte. Ich verfolge Ärztetage nunmehr seit 17
Jahren. In diesem Jahr herrscht eine besondere Atmosphäre. Vor der Halle
standen Demonstranten; gestern bei der Vertreterversammlung der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung gab es Standing Ovations für Herrn
Montgomery und für den Kampf der Klinikärzte um ihre Rechte. Ich glaube, das
hat es noch nie gegeben. Es gab gestern bei der KBV ein konstruktives Ringen um
Beschlüsse, die den Interessen aller Ärzte gerecht werden.
Herr Professor Hoppe hat uns geraten, von Lenin zu lernen, was
hier in Sachsen-Anhalt überwunden zu sein schien. Herr Professor Böhmer hat als
Ministerpräsident dieses Landes Verständnis dafür gezeigt, dass wir keine
floatenden Punktwerte mehr haben wollen, dass wir die Abwälzung des
Morbiditätsrisikos auf die Ärzteschaft nicht mehr akzeptieren wollen.
Für mich war es auch ein Novum, dass der Sprecher der Träger
der Paracelsus-Medaille die deutsche Ärzteschaft zur Solidarität aufruft. Er
hat darauf hingewiesen, dass dies heute wesentlicher denn je ist und dass wir
unsere Forderungen geschlossen vorbringen müssen.
(Beifall)
Wir sollten in dieser Situation, da uns die Ministerin nur mit
netten Worten abgespeist hat, Geschlossenheit demonstrieren. Wir sollten Divergenzen
und Konflikte innerhalb der Ärzteschaft nicht zukleistern, sondern klar
benennen. Aber wir sollten unsere Anliegen geschlossen vortragen.
Mein Wunsch wäre, dass wir, wenn es gelingt, die Anliegen der
Krankenhausärzte nach viel besseren Arbeitsbedingungen und einer adäquaten
Bezahlung durchzusetzen, weiter gemeinsam für die Anliegen der niedergelassenen
Vertragsärzteschaft streiten. Wir brauchen weiterhin Kraft. Die Kraft darf
nicht nachlassen. Wir müssen in diesem Jahr weitere Aktionen schultern. Dazu wünsche
ich uns den nötigen Schwung und die nötige Geschlossenheit.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank,
Frau Dr. Goesmann. - Der nächste Redner ist Herr Baumgärtner aus
Baden-Württemberg. Bitte schön.
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