Dr. Schröter, Thüringen: Ich werde mich mit drei
Minuten Redezeit begnügen, auch wenn das noch nicht entsprechend begrenzt
wurde.
Herr Professor Hoppe, Sie sind bereits mehrfach für Ihre Rede
gelobt worden. Ich möchte diese Gelegenheit benutzen, auch Herrn Kollegen
Friebel für seine gute Präsentation unseres Berufsstands zu danken. Hier haben
Sie beide Hervorragendes geleistet.
(Beifall)
Vielleicht ist es angebracht, von diesem Podium aus ein Wort
an die Magdeburger Bevölkerung zu richten. Ich habe während der
Eröffnungsveranstaltung beobachtet, wie die Musiker, die ja keine Ärzte sind,
die verschiedene Passagen der langen Rede von Herrn Professor Hoppe aufgenommen
haben. Ich hatte den Eindruck, dass sie an manchen Stellen nicht alles
verstanden haben.
Wir Ärzte haben natürlich verstanden, was ausgeführt wurde.
Ich habe allerdings eines vermisst, Herr Hoppe. Sie haben die Lüge von der
doppelten Facharztschiene und von den Doppeluntersuchungen gebrandmarkt. Mir
ist aufgefallen, dass die Magdeburger im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs
ebenfalls eine Doppelversorgung haben. Ich stamme aus einer Stadt, in der es
nur Straßenbahnen gab. Ich lebe jetzt in einer Stadt, in der es nur Busse gibt.
Aber in Magdeburg gibt es sowohl Straßenbahnen als auch Busse.
Ich könnte jetzt also auf die Idee kommen, die Magdeburger zu
fragen, warum sie in einem solchen unnötigen Überfluss leben. Mir mag der
Magdeburger antworten: Wenn ich von A nach B will, muss ich zunächst den Bus
und dann die Straßenbahn nehmen, anderenfalls erreiche ich mein Ziel nicht.
Genauso ist es bei uns im Gesundheitswesen mit den Fachärzten im ambulanten
Bereich und den Fachärzten im stationären Bereich.
Sind Sie krank, liebe Patienten, wollen Sie wieder gesund
werden, dann müssen Sie zunächst den einen Weg gehen; wenn es erforderlich ist,
muss auch die zweite Schiene mit eingeschlossen werden. Umsteigen ist also
angesagt. Das ist eine ergänzende, eine arbeitsteilige Organisation, die nichts
mit Verschwendung und Überfluss zu tun hat, die nicht zum Einsparpotenzial
taugt, wie es von dem heute bereits genannten Gesundheitsökonomen, der jetzt
Gesundheitspolitiker ist, suggeriert wird. Das wollte ich an dieser Stelle
ergänzen.
Ich danke für die Aufmerksamkeit.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank.
Da haben Sie aber ganz genau hingehört. Ich habe die Kurve aber noch bekommen.
Sie haben Recht: Ich hatte eine kleine andere Schiene eingeschlagen. - Der
nächste Redner ist Herr Dr. Scherf aus Hamburg.
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