TOP I: Patientenversorgung in Deutschland - Rahmenbedingungen ärztlicher Berufsausübung

1. Tag: Dienstag, 23. Mai 2006 Nachmittagssitzung

Dr. Josten, Nordrhein: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Friebel hat heute Morgen dargelegt, wie geschichtsträchtig der Boden in und um Magdeburg ist. Ich war am Sonntagnachmittag im Dom zu Magdeburg und habe dort ein Finanzierungssystem in seiner Urform gesehen: die Ablasskiste von Tetzel. Sie kennen den Spruch: Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt. Diese Zahlungen haben aber nicht dazu geführt, dass das Seelenheil erreicht wurde - ich hätte es für die Zahlenden erhofft -, sondern es diente der Finanzierung Roms und des ortsansässigen Bischofs. Das Geld aus der Kiste lief direkt zu den Fuggern. Das erinnert mich irgendwie an die Praxisgebühr; auch diese dient nicht der Genesung oder der Heilung.

(Beifall)

Über diese Situation der Finanzierung war ja Martin Luther, der nicht weit von hier lebte, so sauer, dass die Reformation begann. Vielleicht erleben auch wir heute oder in den nächsten Tagen hier einen Umbruch.

Ich danke Ihnen.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Josten. - Der nächste Redner ist Herr Kollege Müller aus Westfalen-Lippe.

© 2006, Bundesärztekammer.