Dr. Borelli, Bayern: Sehr geehrte Kolleginnen und
Kollegen! Ich möchte zu meinen Anträgen I-9 und I-11 sprechen. Ich denke, dass
wir zum einen von diesem Ärztetag aus ein klares Signal der Solidarität mit den
Arbeitskampfmaßnahmen und den Protestaktionen geben müssen. Das ist hier
bereits mehrfach angeklungen. Der Vorstandsantrag ist relativ lang. Ich denke,
wir brauchen einen kurzen, prägnanten Antrag, der den Kolleginnen und Kollegen
draußen signalisiert: Wir alle stehen voll hinter den Aktionen und haben
dieselbe Meinung. Entsprechend dem Antrag I-9 sollen TdL und VKA direkt
aufgefordert werden: Tretet endlich wieder in Verhandlungen mit dem Marburger
Bund und schließt einen Ärztetarifvertrag ab! Das ist es, was wir wollen; der
Deutsche Ärztetag steht dahinter.
(Beifall)
Der Antrag I-11 beschäftigt sich mit der Zukunft. Ich bin
Optimistin und hoffe, dass wir zu einem solchen Ärztetarifvertrag kommen
werden. Jetzt kommen wir zu einem weiteren Problem: Es gibt die Privatisierung
der Universitätsklinika, die im ganzen Bundesgebiet läuft. In Bayern ist das
neue Hochschulgesetz bereits formuliert. Damit wird die Tür für eine solche
Privatisierung geöffnet.
Wie sieht die Entwicklung dann aus? Wir werden zum einen
Ärztinnen und Ärzte haben, die an der Hochschule arbeiten. Sie bekommen
vielleicht den Ärztetarifvertrag. Aber das Klinikum selber darf auch Ärztinnen
und Ärzte anstellen, die nur für die Krankenversorgung da sind. Diese werden
möglicherweise untertariflich bezahlt. Wir hätten also eine ärztliche
Zweiklassengesellschaft. Das ist etwas, was wir gar nicht wollen, sondern wir
wollen, dass für alle Ärzte ein gemeinsamer Tarifvertrag gilt, nach dem die
Arbeit angemessen bezahlt wird. Wir wollen also keine untertarifliche Bezahlung
von Ärztinnen und Ärzten an der Universität und anderswo.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank,
Frau Kollegin Borelli. - Jetzt bitte Herr Kollege Kaiser aus Westfalen-Lippe.
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