Dr. Munte, Bayern: Herr Montgomery, Sie haben
Solidarität erlebt, dazu stehen wir auch. Es ist ja fantastisch, wie sich die
ambulant und stationär tätigen Kolleginnen und Kollegen für ihren Kampf
einsetzen. Dennoch möchte ich Ihren Antrag ablehnen, weil er eine
Gleichmacherei und eine Veränderung des Systems bedeutet, deren Folgen wir
nicht absehen können.
Im Hinblick auf die Solidarität möchte ich noch einen anderen
Punkt ansprechen. Im Augenblick sehen wir im ambulanten Bereich, dass
Facharztgruppen finanziell extrem gefährdet sind und weit schlechter verdienen
als andere Fachgruppen, auch als Hausärzte: Neurologen, Psychiater,
Nervenärzte, auch ambulante Operateure. Auch sie bedürfen unserer Solidarität.
Deswegen, lieber Herr Präsident, wäre ein Antrag des Vorstands ganz sinnvoll,
der sich ganz klar für den Erhalt einer so genannten ambulanten zweiten
Facharztschiene ausspricht. Ich habe in Fernsehinterviews gesehen, dass
beispielsweise vom Geschäftsführer des Hausarztverbandes diese zweite
Hausarztschiene infrage gestellt wird. Das ist nicht akzeptabel. Solidarität
müssen wir in allen schwierigen Situationen gegenseitig üben. Ich bitte Sie,
auch diesen Punkt zu beachten.
Der Antrag von Herrn Kaplan macht Freude. Vor einem Jahr haben
wir uns noch gekabbelt. Ich habe mich dafür eingesetzt, dass er den Antrag
aufrechterhält bezüglich der Ausbildung von Arzthelferinnen in den Praxen, um
zu verhindern, dass Case Managerinnen und Practitioner Nurses eines Tages das
ärztliche Geschäft draußen übernehmen, wie das in England oder in den USA schon
heute üblich ist. Hier ist etwas geschehen, wie es auch Frau Dr. Goesmann gerade
dargestellt hat, was sehr positiv ist: Hier ist aktiv gehandelt worden, hier
ist nicht nur geredet worden. Das ist der richtige Weg, um die Zukunft zu
gestalten.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank,
Herr Munte. - Jetzt bitte Herr Windhorst.
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