Prof. Dr. Krause-Girth, Hessen: Vielen Dank dem
Vorstand der Bundesärztekammer für diesen Tagesordnungspunkt und vor allen
Dingen Dank an Astrid Bühren für ihr hervorragendes Referat und vor allem für
ihre Arbeit der Vernetzung und der Recherche, die uns befähigt, diesen Punkt
auf diese qualifizierte Weise zu diskutieren. Ich habe daran gedacht, dass Herr
Uexküll, der vor vielen Jahren mit Bedauern festgestellt hat, dass wir uns für
einen Facharzt für Psychosomatische und Psychotherapeutische Medizin
entschieden haben, und der befürchtet hat, dass damit die Psychotherapie aus
der Allgemeinmedizin und aus der Versorgung langsam verschwindet, seine Freude
an dieser differenzierten Diskussion hätte.
Ich finde es ausgesprochen wichtig und gut, hier noch einmal
zu sagen, dass die psychosomatische Medizin in Deutschland in der Welt eine hervorragende
Stellung genießt und für viele in den letzten Jahren beispielhaft gewesen ist.
Jetzt wird erkannt, dass man sie nicht nur retten muss, sondern dass man sie
auf viele Gebiete der Medizin ausweiten muss. Das ist jetzt hervorragend geschehen.
Meinen Antrag II-7 ziehe ich hiermit zurück, weil ich zum
Zeitpunkt der Antragstellung nicht wusste, dass der Vorstand der
Bundesärztekammer in seinem Antrag eine 40-prozentige Quote der ärztlichen
Psychotherapeuten auch über 2008 hinaus fordert. Das ist sehr viel mehr, als
ich zu fordern gewagt habe. Ich bitte Sie dementsprechend, den Antrag 13 und
den Vorstandsantrag 2 zu unterstützen.
Ein zweiter Antrag von mir lautet - das ist der Antrag II-8 -,
den Begriff "Psychotherapeutenkammer" auf Bundes- und auf Länderebene nicht
mehr zu verwenden. Ich beziehe mich da auf eine erfolgreiche Diskussion, die
wir in Hessen geführt haben. Die Begründung, die wir an das hessische
Sozialministerium geschickt haben, um die Argumente zu veranschaulichen, warum
wir nicht möchten, dass die Psychologischen Psychotherapeuten und die Kinder-
und Jugendlichenpsychotherapeuten sich als "Psychotherapeutenkammer" bezeichnen,
ist folgende. Ich bin überhaupt nicht, an keiner Stelle, gegen Psychologische
Psychotherapeuten. Ich denke, die gezeigten Zahlen haben verdeutlicht, dass wir
für jeden, der sich an der Versorgung der unendlich vielen psychisch kranken
Menschen beteiligt, dankbar sein müssen. Aber mit dieser Bezeichnung wird ein
Alleinvertretungsanspruch erhoben, der in der Bevölkerung die Idee und die
Vorstellung erweckt, Psychotherapeuten seien nicht Ärzte. Dagegen müssen wir
uns wehren. Wir müssen auch unsere Tätigkeit schützen.
Ich bitte Sie, der Landesärztekammer Hessen zu folgen und auch
auf Bundesebene zu versuchen, diesen Titel nicht zu einer
Selbstverständlichkeit werden zu lassen.
Danke schön.
(Beifall)
Vizepräsidentin Dr. Goesmann: Vielen Dank, Frau
Professor Krause-Girth. - Als nächste Rednerin Frau Gitter aus Bremen.
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