Künanz, Nordrhein: Sehr geehrte Frau
Vizepräsidentin! Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich
möchte zum Antrag II-24 sprechen. Im Gegensatz zu vorhergehenden Ausführungen
finde ich nicht, dass der Antrag Schrott ist. Das möchte ich wie folgt kurz
begründen. Wir haben im öffentlichen Gesundheitsdienst Strukturen, die geeignet
sind, im Bereich der Kommune zusammenzuarbeiten. Bei der
Schuleingangsuntersuchung sehen die kinder- und jugendärztlichen Dienste vor
Ort jedes einzelne Kind. Wir können also mit einer guten Arbeit durch die
kinder- und jugendärztlichen Dienste beispielsweise der Gesundheitsämter vor
Ort alle Kinder erreichen. Wir sehen uns natürlich nicht in Konkurrenz zu den
niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen, sondern die Arbeit soll im Gegenteil
verzahnt werden.
Wir haben mit diesen Tätigkeiten ein niederschwelliges Angebot
und erreichen auch Kinder, die ansonsten nicht in der Regelversorgung erreicht
werden können. Durch die vorhandene gute Infrastruktur finden Gespräche
zwischen den Lehrerinnen und Lehrern auf der einen Seite und den Kinder- und
Jugendärzten auf der anderen Seite statt, natürlich im Einvernehmen mit den
Eltern. Wenn ein Kind in der Schule oder vielleicht schon im Kindergarten
auffällig ist, kann man eine Therapie einleiten oder zunächst einmal eine
Untersuchung vornehmen.
Wir haben heute Vormittag in den Referaten gehört, wie
schwierig es ist, Kinder, die einer psychotherapeutischen Behandlung bedürfen,
in eine solche Behandlung zu bekommen. Wenn wir aber präventiv im Kindergarten
und in der Schule mit dem öffentlichen Gesundheitsdienst effektiv
zusammenarbeiten, bedürfen die Kinder gar nicht erst dieser
Behandlungsmöglichkeiten, weil keine Chronifizierung auftritt.
Ich finde, dass die Länder und Kommunen, wo sich bereits
Steuerungsinstrumente befinden, in ihrer Position gestärkt werden müssen.
Leider werden auch in den Kommunen angesichts knapper finanzieller Ressourcen
die Gelder gekürzt. Insofern wäre es ein gutes Signal vonseiten des Deutschen
Ärztetages, die Strukturen explizit zu stärken, damit man mit dem, was
vorhanden ist, effektiv arbeiten kann.
Wir werden einen neuen Antrag einreichen, der etwas präziser
sein wird, bei dem dann auch die Kinder- und Jugendärzte einbezogen sein
werden. Wir wollen niemanden ausschließen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Vizepräsidentin Dr. Goesmann: Vielen Dank. Die
Tatsache, dass Sie eine Änderung beabsichtigen, ist bei mir schon angekommen.
Ich weiß nicht, ob wir es neu umdrucken werden. - Jetzt bitte Herr Professor
Bach aus Sachsen.
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