Dr. Urban, Berlin: Es gibt in anderen
europäischen Ländern wahrscheinlich noch mehr Organisationen als in
Deutschland. Mich überrascht, wenn ich aus dem Gelesenen den Eindruck gewinnen
muss, als seien wir gar nicht entsprechend vertreten. Ich nehme an, dass Sie
alle die UEMS kennen. Dort bin ich seit sechs oder sieben Jahren als deutscher
Delegierter in der Sektion "Psychiatrie" tätig. Dort werden genau diese Themen
beraten, nämlich die Harmonisierung der Weiterbildungsordnungen, die
gegenseitige Facharztanerkennung, Qualifikationen usw. Es geht da
beispielsweise auch um die Unterbringungsmodalitäten in der Psychiatrie in den
verschiedenen Ländern. Das alles wird besprochen und diskutiert. Auch zu dem
Grünbuch ist eine Stellungnahme erarbeitet worden.
Ich glaube also, es gibt schon eine ganze Reihe von Aktionen.
Meine Bitte an die Bundesärztekammer lautet, vermehrt Koordinierungsversuche zu
unternehmen und mit einzelnen Gruppierungen, und zwar auch auf der Ebene der
einzelnen Sektionen, Kontakt aufzunehmen, um Doppelarbeit und sich widersprechende
Stellungnahmen zu verhindern. Die UEMS-Delegierten sollten auch untereinander
vermehrt Kontakt aufnehmen und die Stellungnahmen absprechen.
Ich kann mir eine kleine Nebenbemerkung hinsichtlich der
Ständigen Konferenz "Europäische Angelegenheiten" nicht verkneifen. Ich hoffe,
dass diejenigen, die sich vorhin gegen eine Ständige Konferenz zu
therapeutischen Fragen mit der Begründung ausgesprochen haben, das sei ja eine
Diskriminierung bzw. Stigmatisierung, nicht genau dieses Argument gegenüber der
Ständigen Konferenz "Europäische Angelegenheiten" benutzen und erklären, das
sei eine Stigmatisierung des europäischen Gedankens.
Danke sehr.
Vizepräsident Dr. Crusius: Vielen Dank, Herr Dr.
Urban. - Jetzt Herr Kollege Bodendieck aus Sachsen.
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