Prof. Dr. Braun, Berlin: Herr Präsident! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Ich habe mich noch einmal zu Wort gemeldet, weil ich
das Gefühl habe, von einigen von Ihnen an die Wand gestellt zu werden. Ich
denke, Sie haben nicht richtig zugehört. Ich habe nicht gesagt, dass alles
IGeLn unethisch sei. Es gibt Auswüchse. Wir tun uns keinen Gefallen, wenn wir
so tun, als sei alles richtig und gut. Die Allgemeinärzte - ich bin auch
Allgemeinärztin - erleben es, dass viele Patientinnen und Patienten
verunsichert sind. Die 85-jährige Frau, die vom Orthopäden kommt, fragt: Soll
ich mir die 300 Euro oder 400 Euro teure Injektion machen lassen oder nicht?
Wenn ich das nicht machen lasse, stehe ich bei ihm vielleicht nicht mehr gut
da.
Meine Damen und Herren, es gibt nicht nur souveräne
Arzt-Patient-Verhältnisse. Es gibt bei den Menschen, die wir betreuen, große
Unsicherheiten, wenn es um IGeLn geht. Ich denke, wir tun gut daran, kritisch
an die Sachverhalte heranzugehen und uns nicht zu beweihräuchern, als könnten
wir nichts falsch machen. In diese Richtung wollte ich den Blick lenken und
nicht etwas darstellen, was nicht mehr machbar ist. Ich bitte Sie, mich in
diesem Sinne zu verstehen.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank.
- Jetzt Herr Kollege Pilz aus Bayern. Bitte schön.
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