TOP VII: Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

3. Tag: Donnerstag, 25. Mai 2006 Nachmittagssitzung

Prof. Dr. Braun, Berlin: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich habe mich noch einmal zu Wort gemeldet, weil ich das Gefühl habe, von einigen von Ihnen an die Wand gestellt zu werden. Ich denke, Sie haben nicht richtig zugehört. Ich habe nicht gesagt, dass alles IGeLn unethisch sei. Es gibt Auswüchse. Wir tun uns keinen Gefallen, wenn wir so tun, als sei alles richtig und gut. Die Allgemeinärzte - ich bin auch Allgemeinärztin - erleben es, dass viele Patientinnen und Patienten verunsichert sind. Die 85-jährige Frau, die vom Orthopäden kommt, fragt: Soll ich mir die 300 Euro oder 400 Euro teure Injektion machen lassen oder nicht? Wenn ich das nicht machen lasse, stehe ich bei ihm vielleicht nicht mehr gut da.

Meine Damen und Herren, es gibt nicht nur souveräne Arzt-Patient-Verhältnisse. Es gibt bei den Menschen, die wir betreuen, große Unsicherheiten, wenn es um IGeLn geht. Ich denke, wir tun gut daran, kritisch an die Sachverhalte heranzugehen und uns nicht zu beweihräuchern, als könnten wir nichts falsch machen. In diese Richtung wollte ich den Blick lenken und nicht etwas darstellen, was nicht mehr machbar ist. Ich bitte Sie, mich in diesem Sinne zu verstehen.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank. - Jetzt Herr Kollege Pilz aus Bayern. Bitte schön.

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