Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Nun kommen wir zum
Antrag VII-57:
Der Vorstand der Bundesärztekammer soll Sorge dafür
tragen, die Weiterbildungszeiten der (Muster-)Weiterbildungsordnung an die
europäischen Mindestzeiten anzupassen, unter Wahrung der Qualität .
Jetzt bitte Herr Nick aus Rheinland-Pfalz zur
Geschäftsordnung.
Dr. Nick, Rheinland-Pfalz: Herr Präsident! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Ich beantrage geschäftsordnungsmäßig Nichtbefassung
mit diesem Antrag. Begründung: Wir haben zu Beginn dieses Ärztetages
festgelegt, dass wir die Weiterbildungsdebatte in diesem Jahr nicht führen
wollen. Wenn wir aber einen solchen Beschluss hier fassen, der die Länge von
Weiterbildungsgängen im Abgleich mit Europa für uns festlegt, sind das so
einschneidende Festlegungen, dass wir uns an unsere eigene Absprache nicht
halten.
Deshalb bitte hier und heute Nichtbefassung mit diesem Antrag.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank. - Jetzt Frau Stüwe, Präsidentin der Landesärztekammer Hessen. Bitte
schön.
Dr. Stüwe, Vorstand der Bundesärztekammer: Meine
sehr verehrten Damen und Herren! Es geht ja aus dem Antrag bereits hervor, dass
der Vorstand der Bundesärztekammer Sorge dafür tragen soll, diese
Weiterbildungszeiten zu bearbeiten. Ich denke, Sie sind gut beraten, wenn Sie
die Vorstandsüberweisung beschließen. Das kann ich Ihnen nur empfehlen.
Danke.
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön.
- Es gibt jetzt zwei Geschäftsordnungsanträge, aber auch noch die Möglichkeit
zur inhaltlichen Diskussion. - Bitte schön, Herr Dreyer aus Nordrhein.
Dreyer, Nordrhein: Ich möchte gegen den Antrag
auf Nichtbefassung sprechen. Im Antrag steht, dass der Vorstand auf dem
nächsten Deutschen Ärztetag Vorschläge vorlegen soll. Wenn man den Vorstand
bittet, sich damit zu befassen - das sagt ja schon der Antrag, dass sich der
Vorstand damit befassen möge -, und wenn der Vorstand dann noch gebeten wird,
auf dem nächsten Deutschen Ärztetag seine Vorschläge vorzutragen, dann führt
das vielleicht dazu, dass wir auf dem nächsten Deutschen Ärztetag dieses Thema
als Schwerpunktthema auf der Tagesordnung stehen haben. Daher halte ich es für
sinnvoll, dem Vorstand vonseiten der Delegierten des Deutschen Ärztetages
diesen Auftrag zu erteilen. Dann haben wir es initiiert und dem Vorstand ein
bisschen Rückenwind gegeben.
Herzlichen Dank.
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank,
Herr Dreyer. - Jetzt bitte noch Frau Gitter.
Dr. Gitter, Bremen: Herr Präsident! Meine Damen
und Herren! Ich möchte mir erlauben, gegen die Vorstandsüberweisung zu
sprechen. Das möchte ich wie folgt begründen: Es ist ein Thema, dessen sich die
Ständige Konferenz immer annimmt. Das ist etwas, was wir prüfen, weil dieser
Auftrag existiert. Es wird auch nicht besser dadurch, dass es jedes Jahr erneut
beantragt wird, noch dazu mit einer zeitlichen Bindung, dass wir jedes Jahr
darüber berichten müssen, zu welchen Schlüssen wir kommen. Das bringt uns nicht
wirklich weiter.
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank.
Wir stimmen zunächst über den Antrag auf Nichtbefassung ab.
(Zuruf)
Wer möchte sich mit diesem Antrag nicht befassen? - Wer möchte
sich mit diesem Antrag befassen? - Das ist die Mehrheit. Dann frage ich: Wer
möchte den Antrag an den Vorstand überweisen? - Wer möchte das nicht? - Dann
ist der Antrag an den Vorstand überwiesen.
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