Dr. Rosenberger, Bayern: Sehr geehrter Herr
Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich spreche zu dem Antrag des
Kollegen Kaplan aus Bayern hinsichtlich eines nationalen Protesttages. Ich
möchte Sie aufrufen, diesen Antrag zu unterstützen und unsere Vorstellungen in
dem Sinne, wie es der Kollege Kaplan bereits erwähnt hat, draußen zu
vermitteln.
Ich finde es schade, dass die Politiker jetzt nicht mehr
anwesend sind und hören, was ich ihnen anzukündigen habe. Ich würde nämlich bei
diesem Protesttag etwas weitergehen. Ich komme auf die drei Begriffe, die unser
Präsident Hoppe erwähnt hat, zurück: Täuschung, Verschleierung und Irreführung.
Wir müssen, denke ich, den Politikern viel deutlicher sagen, was auf sie
zukommt, wenn sie nicht endlich diese Beratungsresistenz, die sie hier an den
Tag legen, beseitigen. Ich denke, Politiker verstehen nur eine Sprache: wenn
man ihnen damit droht, ihnen bei der nächsten Wahl die Zustimmung zu entziehen.
Wir haben das in Bayern bei einer Podiumsdiskussion der Hausärzte mit Frau Ministerin
Stewens von der CSU recht deutlich auf den Punkt gebracht. Ein Kollege fragte
zum Schluss: Frau Stewens, glauben Sie eigentlich nicht, dass jeder Hausarzt in
Bayern mindestens 50 Patienten in seiner Praxis davon überzeugen kann, dass es
für seine Gesundheit schlecht ist, CSU zu wählen? Da wurde die Frau Ministerin
ein bisschen sprachloser und wusste nicht so recht, was sie dazu sagen soll.
Das ist eine Strategie, die wir seitens der Hausärzte in
Bayern bis zur Landtagswahl fahren werden, um dieses Projekt 50 minus x zu
verwirklichen. Man kann dieses Projekt auf die Bundesebene übertragen, indem
man den Politikern klarmacht, dass jeder Arzt seinen Patienten erklären kann,
dass es für ihre Gesundheit schädlich ist, SPD oder CDU/CSU zu wählen. Ich
könnte mir durchaus die eine oder andere Alternative bei der Wahl vorstellen,
um - wie Herr Westerwelle sagte - GAGA, die größte anzunehmende Gesamtarbeitszeit
der Bundeskanzlerin Merkel, vielleicht zu verkürzen.
Danke schön.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident
der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages: Danke, Herr
Rosenberger. - Als nächster Redner Herr Josten aus Nordrhein.
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