Prof. Dr. Heemann, geladener Gast: Sehr geehrtes
Präsidium! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich freue mich sehr, dass Sie
bereit sind, sich diesem aus meiner Sicht außerordentlich wichtigen Thema zu
widmen. Ich habe mich auch sehr darüber gefreut, dass die hier gefallenen
Äußerungen überwiegend positiv waren. Ein wenig verstört hat mich die Aussage,
es sei zu hart, wenn gesagt werde, jemand versterbe auf der Warteliste. Ganz so
hart finde ich das nicht. Wie soll ich es denn anders ausdrücken? Die Patienten
sterben nun einmal auf der Warteliste. Wir müssen etwas tun, um das zu ändern.
Aus meiner Sicht ist es nicht so, dass wir als Erstmaßnahme
eine Gesetzesänderung, eine Widerspruchslösung oder Ähnliches benötigen. Das
macht die Sache vielleicht eher noch schwieriger. Wir müssen das Vertrauen
schaffen, dass wir Organe einem bereits Verstorbenen entnehmen. Auf diese Weise
können wir mehr Spender gewinnen. Wo fangen wir damit an? - Am besten bei uns
selbst.
Herr Kirste hat es aus meiner Sicht hervorragend dargestellt:
Wir müssen für mehr Spendemeldungen werben. Wenn wir aufklären, sollten wir
zunächst bei uns selbst beginnen. Ich sehe es so wie mein Vorredner, dass der
niedergelassene Arzt durchaus dazu ermutigt werden kann, Organspendeausweise in
seiner Praxis verfügbar zu haben und mit den Patienten darüber zu reden. Das
würde aus meiner Sicht sehr viel mehr helfen, als an die Politik zu
appellieren, die dann möglicherweise irgendwann einmal etwas Sinnvolles tut.
Vielen Dank.
(Beifall)
Vizepräsident Dr. Crusius: Vielen Dank, Herr
Professor Heemann. - Herr Dr. Holzborn von der Ärztekammer Nordrhein hat jetzt
das Wort.
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