Prof. Dr. Kahlke, Hamburg: Herr Präsident! Meine
Damen und Herren! Mein Dank geht an die drei Referenten und an Herrn
Schulte-Markwort. Ich danke auch dem Plenum dafür, dass es die Fortsetzung der
Debatte beschlossen hat.
Ich möchte mich jetzt auf den Antrag 18 konzentrieren. Er ist
zugegebenermaßen ein bisschen lang. Er beinhaltet Dinge, die hier zum Teil
schon zur Sprache gekommen sind. Hier ist bereits vom schlechten
Gesundheitszustand von Migrantenkindern gesprochen worden. Herr Scheffzek hat
darauf hingewiesen, dass auch der unsichere Aufenthaltsstatus, die Duldung bei
den Kindern in einem sehr großen Umfang psychische Störungen auslöst. Eine
Kinderstudie aus Hamburg hat gezeigt, dass über 60 Prozent dieser Kinder an
psychosozialen Störungen leiden.
Ferner gibt es eine entsprechende Aussage des Vorsitzenden des
Katholischen Forums "Leben in der Illegalität", die ich in meinem Antrag
zitiert habe. Ich weiß, dass wir bei dem Begriff "Illegalität" besonders
aufmerksam sind und auch aufmerksam sein müssen, weil das nichts
Selbstverständliches ist. Der Vorsitzende des Katholischen Forums "Leben in der
Illegalität" erklärt:
Schwere Erkrankungen, eine Schwangerschaft, ein ausbeuterisches
Arbeitsverhältnis und fehlende Bildungsmöglichkeiten für die Kinder bringen
Menschen in der Illegalität oftmals in äußerst bedrückende Situationen.
Viele von Ihnen, die diese Gruppe von Menschen, speziell von
Kindern, behandeln, wissen, welche bedrückenden und teilweise elenden
Situationen entstehen können. Ich bitte Sie, diesen Antrag anzunehmen.
Ich habe auch noch folgende kleine Bitte. Vielleicht denkt
mancher, man sollte keine schlafenden Hunde wecken, aber es kann sein, dass
jemand meint, der Antrag sei so lang, am besten überwiese man ihn an den
Vorstand. Ich bitte Sie vorsorglich, keine Vorstandsüberweisung zu beantragen.
Diese Menschen, die hier angesprochen sind - es gibt einige Millionen
Migrantenkinder und etwa 1 Million Menschen, die gar nicht gemeldet sind
-, verdienen die Unterstützung dieses Ärztetages. Deshalb bitte ich um Annahme
des Antrags. Wenn Sie das nicht möchten, dann finde ich es ehrlicher, den
Antrag abzulehnen, als ihn an den Vorstand zu überweisen. Ich bitte also um
Annahme des Antrags 18.
Danke schön.
(Vereinzelt Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank.
- Das Wort hat Herr Kollege Peters aus Rheinland-Pfalz.
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