TOP III: Kindergesundheit in Deutschland

Mittwoch, 16. Mai 2007, Nachmittagssitzung

Prof. Dr. Kahlke, Hamburg: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mein Dank geht an die drei Referenten und an Herrn Schulte-Markwort. Ich danke auch dem Plenum dafür, dass es die Fortsetzung der Debatte beschlossen hat.

Ich möchte mich jetzt auf den Antrag 18 konzentrieren. Er ist zugegebenermaßen ein bisschen lang. Er beinhaltet Dinge, die hier zum Teil schon zur Sprache gekommen sind. Hier ist bereits vom schlechten Gesundheitszustand von Migrantenkindern gesprochen worden. Herr Scheffzek hat darauf hingewiesen, dass auch der unsichere Aufenthaltsstatus, die Duldung bei den Kindern in einem sehr großen Umfang psychische Störungen auslöst. Eine Kinderstudie aus Hamburg hat gezeigt, dass über 60 Prozent dieser Kinder an psychosozialen Störungen leiden.

Ferner gibt es eine entsprechende Aussage des Vorsitzenden des Katholischen Forums "Leben in der Illegalität", die ich in meinem Antrag zitiert habe. Ich weiß, dass wir bei dem Begriff "Illegalität" besonders aufmerksam sind und auch aufmerksam sein müssen, weil das nichts Selbstverständliches ist. Der Vorsitzende des Katholischen Forums "Leben in der Illegalität" erklärt:

Schwere Erkrankungen, eine Schwangerschaft, ein ausbeuterisches Arbeitsverhältnis und fehlende Bildungsmöglichkeiten für die Kinder bringen Menschen in der Illegalität oftmals in äußerst bedrückende Situationen.

Viele von Ihnen, die diese Gruppe von Menschen, speziell von Kindern, behandeln, wissen, welche bedrückenden und teilweise elenden Situationen entstehen können. Ich bitte Sie, diesen Antrag anzunehmen.

Ich habe auch noch folgende kleine Bitte. Vielleicht denkt mancher, man sollte keine schlafenden Hunde wecken, aber es kann sein, dass jemand meint, der Antrag sei so lang, am besten überwiese man ihn an den Vorstand. Ich bitte Sie vorsorglich, keine Vorstandsüberweisung zu beantragen. Diese Menschen, die hier angesprochen sind - es gibt einige Millionen Migrantenkinder und etwa 1 Million Menschen, die gar nicht gemeldet sind -, verdienen die Unterstützung dieses Ärztetages. Deshalb bitte ich um Annahme des Antrags. Wenn Sie das nicht möchten, dann finde ich es ehrlicher, den Antrag abzulehnen, als ihn an den Vorstand zu überweisen. Ich bitte also um Annahme des Antrags 18.

Danke schön.

(Vereinzelt Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank. - Das Wort hat Herr Kollege Peters aus Rheinland-Pfalz.

© Bundesärztekammer 2007