Dr. von Knoblauch zu Hatzbach, Hessen: Sehr
verehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bin dankbar
dafür, dass wir dieses Thema Kindergesundheit besprechen können. Das war meines
Erachtens längst überfällig. Herr Kollege von Zastrow hat natürlich recht:
Nicht alles muss oder kann medikalisiert werden. Wir stimmen aber auch darin
überein, dass wir, die Ärzteschaft, aus der Kenntnis unserer Berufsausübung
heraus, aus der Fürsorge für unsere Patienten verpflichtet sind, das
Tätigwerden der politischen Verantwortung dringend einzufordern. Ich bin Herrn
Peters sehr dankbar für den Vortrag. Er zeigt, dass das Beispiel etwas ganz
Wesentliches ist. Zu einem kinder- und familienfreundlichen Umfeld gehören
beispielhaft das Vorbild und positiver Einfluss.
Hierzu könnte man hervorragend die Medien nutzen. Die Werbung
aber für Genussgifte in Verbindung mit Jugend und Sport, Gesundheit, Schönheit
und anderem beeinflussen gerade unsere Kinder und Jugendlichen in einer Lebensphase,
in der Beispiele und Vorbilder die Ausbildung der Persönlichkeit besonders prägen.
Ich bezeichne diese Art der Werbung und des Angebots von gesellschaftlich
tolerierten Genussgiften als Verführung. Es ist unverständlich, dass geduldet
wird, wenn Minderjährige und Kinder nachts bis zum frühen Morgen in Diskos
abhängen, nachdem sie abends "vorgeglüht" haben.
Hier ist die gesamtgesellschaftliche Verantwortung gefordert
und in der Pflicht. Wir müssen eindringlich und unnachgiebig die Umsetzung der
von der Politik gemachten Versprechungen - insbesondere jene der Frau
Ministerin Schmidt von gestern - einfordern. Ich spreche hier unter anderem zum
Antrag 34, bei dem es um den Schutz der Kinder vor verführerischer Werbung
geht. In einem weiteren Antrag, dessen Nummer ich nicht kenne, geht es um einen
freiwilligen Kodex der Unternehmer - ob Diskobetreiber oder Getränkehersteller
-, wie man denn mit der Werbung zum Schutz der Kinder umgehen kann.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr von Knoblauch. - Als nächster Redner bitte Herr Steininger,
ebenfalls aus Hessen.
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